Mehr als 100 Hamburger Unternehmen beteiligen sich an dem Aktionsplan. “Das Ziel ist ehrgeizig, aber erreichbar“, sagt Hamburgs Bürgermeister.

Uhlenhorst. Unternehmen, Kammern, Senat und Schulen wollen die Anstrengungen zur beruflichen Integration von jungen Menschen mit Migrationshintergrund intensivieren. "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, aus 60 Partnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen bis zum nächsten Jahr 100 zu machen", sagte Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) nach der Gesprächsrunde zum "Aktionsplan Bildungs- und Ausbildungsförderung" im Senatsgästehaus an der Außenalster.

Kooperationen zwischen Betrieben und Schulen bieten die Chance, dass gerade auch Schüler mit Migrationshintergrund Kontakt zum Arbeitsleben bekommen und sich über das duale System der Berufsausbildung informieren. Umgekehrt haben Unternehmen die Chance, geeigneten Nachwuchs früh zu sichten. "Das Ziel ist ehrgeizig, aber erreichbar", sagte Ahlhaus.

Aus Sicht von Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) ist die Einbeziehung der Eltern von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ein Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. Deswegen sind bereits mehr als 100 Eltern als Multiplikatoren ausgebildet worden. Sie sollen bei ihren Landsleuten Verständnis für die Bedeutung von Bildung und Ausbildung ihrer Kinder wecken. "Sehr gut ist auch die Vorbildwirkung: Erfolgreiche Migranten, Wissenschaftler, Handwerker und Unternehmer gehen in Schulen und zeigen, wie es geht", sagte Goetsch. Zahlreiche Unternehmen laden inzwischen zu "Familientagen" ein und stärken so die Identifikation der Auszubildenden mit dem Betrieb.

Dennoch ist der Anteil der Migranten unter den Schülern ohne Abschluss nach wie vor besonders hoch. Auch mit einem Abschluss bleiben zu viele Jugendliche ohne Ausbildungsplatz. "Wir müssen den Paradigmenwechsel konsequent umsetzen: kein Abschluss ohne Anschluss", sagte Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Hans-Jörg Schmidt-Trenz. Der Fachkräftemangel erhöht den Druck auf die Betriebe noch. Mehr als 100 Unternehmen beteiligen sich an dem Aktionsplan. "Hamburg ist beispielgebend für andere Länder", sagte Ahlhaus.