Wertgegenstände wie Computer, Bildschirme und Schmuck werden mit einer Flüssigkeit markiert, die ihre Herkunft zweifelsfrei nachweist.

Hamburg. Ein Bremer Feldversuch ist bei den Fahndern in Hamburg auf Interesse gestoßen. Seit vergangenem Herbst testet die Polizei in jeweils 1000 Haushalten in Bremen und Bremerhaven eine neue Technik, um Einbrüche und Diebstähle zu verhindern. Die Probanden in ausgewählten Wohnquartieren erhielten eine Flüssigkeit, mit der sie Wertgegenstände besprühen können. Nach dem Aushärten sind Computer, Bildschirme und Schmuck mit einer künstlichen DNA ausgestattet, die die Herkunft der Gegenstände zweifelsfrei nachweist. Tätern soll so das Stehlen verleidet werden.

SPD-Innenexperte Andreas Dressel hatte nach Bekanntwerden der Hamburger Einbruchszahlen für das erste Halbjahr 2010 für die Einführung dieser neuen Methode geworben. Wie berichtet, stieg die Zahl der Taten in den ersten sechs Monaten auf 4070. Das sind fast 34 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

+++ SO KRIMINELL IST IHR STADTTEIL +++

Die Hamburger Polizei hat sich bereits in Bremen über das Pilotprojekt erkundigt. Bislang ist aber auch dort noch nicht erweisen, ob es Erfolg verspricht. Neben den Haushalten wurden auch alle rund 200 Bremer Schulen ausgestattet, die darüber hinaus auf Warntafeln über die Markierung informieren.

Dort gingen die Einbrüche kaum merklich zurück. "Allerdings wurden nicht mehr technische Geräte, sondern eher Lebensmittel und Büromaterial gestohlen", sagt Rainer Gausepohl, Sprecher der Bremer Innenbehörde. In Bremerhaven habe es in dem Test-Viertel keine Einbrüche, in Bremen lediglich sechs gegeben. Davon in keinem Haushalt, in dem markiert wurde. "Da wir aber noch keine Vergleichszahlen haben, können wir nicht sagen, ob die künstliche DNA wirkt oder nicht." Aussagekräftige Ergebnisse erwarte er erst nach Ablauf dieses Jahres.