Mitte kommenden Jahres sollen die drei Gebäude fertig, eine Grünanlage angelegt sein. Der Bezirk Mitte hat dazu den Vorbescheid erteilt.

Hamburg. Der Verein "Jugendhilfe" baut für 7,5 Millionen Euro eine Suchtklinik in Rothenburgsort auf einer Brachfläche neben dem S-Bahnhof. Mitte kommenden Jahres sollen die drei Gebäude fertig, eine Grünanlage angelegt sein. Der Bezirk Mitte hat dazu den Vorbescheid erteilt. 62 "abstinente Suchtkranke" sollen dort therapiert werden. Finanziert wird das Projekt mit vier Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm; 3,5 Millionen Euro bringt der Verein selbst über Darlehen auf.

Um die Therapieeinrichtung hatte es monatelang einen heftigen Streit gegeben, weil der ursprünglich geplante Standort in Wandsbek in einem Wohngebiet mit Schulen, Kirche, Kita und Altenheim lag und eine Bürgerinitiative massiven Widerstand organisiert hatte. Der Bezirk Mitte zeigt sich "stolz", die Einrichtung genehmigt zu haben. Bezirkschef Markus Schreiber (SPD): "Der Stadtteilbeirat, die Bezirkspolitik und das Bezirksamt haben hier an einem Strang gezogen. Dies zeigt, dass der Bezirk Hamburg-Mitte verantwortungsvoll und sozial handelt - anders als Wandsbek."

Diese Kritik am Nachbarbezirk erscheint vor Ort in Rothenburgsort in einem etwas anderen Licht: Denn die Brachfläche hat eine Insellage. Sie wird eingeschlossen von den Gleisen der S- und Fernbahn und einer riesigen Fläche (dem ehemaligen "Huckepackbahnhof"), auf dem sich zahlreiche Gebrauchtwagenhändler und Exporteure niedergelassen haben. "Deshalb stört die Therapieeinrichtung hier auch niemanden", wie Markus Schreiber erkannt hat. Der Verein Jugendhilfe erfüllt mit der Einrichtung nach eigenen Angaben "den gesetzlichen Anspruch auf gesundheitliche Hilfe und soziale Integration".