Mit der Klage will Hochtief Professor Franz-Josef Schlapka dazu zwingen, Äußerungen aus einem Interview nicht zu wiederholen.

Hamburg. Der Baukonzern Hochtief hat einen Gutachter verklagt, der die hohen Kosten für die Elbphilharmonie kritisiert hatte. Mit der Klage will Hochtief Professor Franz-Josef Schlapka dazu zwingen, Äußerungen aus einem Interview mit "Spiegel Online" nicht zu wiederholen. Es seien unwahre Aussagen, die das Unternehmen erheblich schädigten, sagte Hochtief-Sprecher Bernd Pütter. Das Unternehmen habe Schlapka aufgefordert, dies zu unterlassen. Er sei dem nicht nachgekommen.

Schlapka war von der SPD-Fraktion mit einem Gutachten beauftragt worden und hatte darin Zweifel an der Berechtigung der Ansprüche von Hochtief geäußert. Die öffentlichen Kosten für das Konzerthaus belaufen sich derzeit auf etwa 320 Millionen Euro.

Die SPD-Fraktion wertet die Klage als Versuch, Schlapka einzuschüchtern. "Es ist evident der Versuch, die öffentliche Kritik zu unterdrücken", sagte SPD-Finanzexperte Peter Tschentscher, der auch den Senat angreift. Es werde immer deutlicher, dass "Senat und Baukonzern Hand in Hand arbeiten, um ein für den Steuerzahler nicht akzeptables Verhandlungsergebnis unter den Teppich zu kehren".