Bei dem Fußballspiel zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock werden Ausschreitungen erwartet. Auch auf dem Dom droht Krawalle.
Die Hamburger Polizei reagiert mit einer ungewöhnlichen Maßnahme auf drohende Krawalle beim Derby zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock. Sie richtet ein sogenanntes Gefahrengebiet rund um das Millerntor-Stadion ein. Wie berichtet, hatte eine gewaltbereite Gruppe von Rostock-Anhängern im Internet angekündigt, trotz des zunächst reduzierten Kartenangebotes nach Hamburg zu kommen. Sie riefen zu "Spuk unterm Riesenrad" auf. Ausschreitungen auf dem Dom sind deshalb befürchtet worden. Mittlerweile hat Rostock auf das reduzierte Kartenkontingent verzichtet. Deshalb wird die Hamburger Polizei jedem Hansa-Fan, der das Gefahrengebiet zwischen Feldstraße, Bernstorffstraße, St. Pauli-Landungsbrücken und Holstenwall betreten will, ein Aufenthaltsverbot erteilen. "Da sie keine Tickets haben, gibt es auch keinen Grund, sich in der Nähe des Stadions aufzuhalten", sagte Polizeisprecher Ralf Meyer.
Auch Fan-Gruppen, die als solche wegen fehlender Vereinsembleme nicht sofort erkennbar sind, werden bei kleinsten Auffälligkeiten sofort aus dem Gebiet verwiesen. Es reicht schon, wenn sie Sprechchöre skandieren oder alkoholisiert sind. Sogenannte szenekundige Beamte aus Rostock unterstützen ihre Hamburger Kollegen. Die Landespolizei wird rund 600 Beamte rund um das Stadion im Einsatz haben. Dazu kommen noch einmal gut 300 Beamte der Bundespolizei, die die Züge aus Rostock und Bahnhöfe überwachen.
In Bahnen aus Rostock nach Hamburg gilt ein generelles Glasflaschen- und Alkoholverbot. Wer dagegen verstößt, muss mit Platzverweisen und Festnahmen rechnen. "Wie viele gewaltbereite Fußballanhänger kommen werden, ist noch unklar", sagt Polizeisprecher Meyer. Im Extremfall rechnet die Polizei mit 500 Rostock-Anhängern und bis zu 250 Problemfans vom FC St. Pauli.
(sba)