Die Rathauskoalition liegt nur noch einen Prozentpunkt vor der Opposition. Die SPD profitiert kaum von den CDU-Verlusten.

Hamburg. Es ist nur noch ein hauchdünner Vorsprung: Das schwarz-grüne Bündnis im Hamburger Rathaus kommt laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Abendblatts auf 49 Prozent. SPD, Linke und FDP erreichen dagegen zusammen 48 Prozent.

Verlierer des politischen Stimmungsbarometers, das das Meinungs-forschungsinstitut Psephos ermittelt hat, ist die CDU. Die Partei von Bürgermeister Ole von Beust bleibt stärkste Kraft, rutscht aber auf 38 Prozent ab. Bei der Bürgerschaftswahl Ende Februar 2008 erreichte die Union 42,6 Prozent, bei der Psephos-Umfrage vor einem Jahr sogar 44 Prozent.

Schulreform und HSH-Krise hinterlassen Spuren

Die SPD kann als größte Oppositionspartei nur mäßig von dem Absturz der CDU profitieren. Wenn am nächsten Sonntag gewählt würde, kämen die Sozialdemokraten auf 34 Prozent. Damit liegt die SPD zwar um drei Prozentpunkte über dem Umfragewert vor einem Jahr, aber immer noch leicht unterhalb des Ergebnisses der Bürgerschaftswahl 2008 (34,1 Prozent).

Der CDU-Regierungspartner GAL bleibt mit elf Prozent stabil gegenüber 2008 und kann sich, verglichen mit der Bürgerschaftswahl (9,6 Prozent), sogar verbessern. Die Linke kommt auf acht Prozent nach 6,4 Prozent bei der Wahl und sechs Prozent bei der Umfrage vor einem Jahr. Die FDP wäre mit sechs Prozent in der Bürgerschaft vertreten. Die Liberalen waren im Februar 2008 mit 4,8 Prozent knapp gescheitert.

Bürgermeister von Beust liegt in der Gunst der befragten Hamburger deutlich vor dem Ansehen des Senats insgesamt. Die Arbeit des Kabinettschefs bewerten 66 Prozent positiv und nur 28 Prozent negativ. Die Aktivitäten der schwarz-grünen Landesregierung beurteilen immerhin 51 Prozent der Befragten positiv, allerdings 42 Prozent negativ.

Auch der neu gewählte SPD-Landesvorsitzende Olaf Scholz kann sich über größere Zustimmung freuen als seine Partei. Die Arbeit des Ex-Bundesarbeitsministers sehen 45 Prozent positiv. Die SPD kommt nur auf 33 Prozent.