Die schwarz-grüne Mehrheit in Hamburg ist auf ein Minimum geschrumpft - jedenfalls laut aktueller Abendblatt-Umfrage. Der Sturz in den Popularitätskeller ist zur Mitte einer Legislaturperiode nicht ungewöhnlich, pflegen Politik-Profis zu beschwichtigen. Gute Regierungen hätten dann gerade ihre schlimmsten Grausamkeiten begangen. In Hamburg ist es diesmal jedoch anders: Die großen Probleme von Schwarz-Grün werden nicht einfach verrauchen, sondern die nächsten Monate weiter prägen: Zuerst ist das der Streit um die Schulreform, dann die Dauerkrise bei der HSH Nordbank und schließlich die Finanz- und Konjunkturkrise, die Hamburg besonders hart trifft.

Das Vertrauen in das schwarz-grüne Bündnis, namentlich die CDU, ist gesunken. Tröstlich für die Koalitionäre: Noch mögen sich die Wähler nicht auf eine Alternative festlegen. Weder SPD noch FDP können eindeutig vom Absacken der Union profitieren. Sie plagen sich mit eigenen Problemen - und das registrieren auch Wähler.