Staatsrat Lüdemann gehörte zu den ersten, die sich impfen ließen. Im UKE folgten zunächst etwa 60 Beschäftigte der Aufforderung zur Impfung.

Hamburg. Als Staatsrat für Auswärtige Angelegenheiten ist Carsten Lüdemann (CDU) ständig auf Reisen im Ausland. Deshalb sind regelmäßige Impfungen für den Politiker schon Routine. Gestern gehörte Lüdemann zu den ersten Patienten, die sich im Gesundheitsamt Altona an der Bahrenfelder Straße gegen die Schweinegrippe impfen ließen.

Doch zunächst musste Lüdemann eine Einverständniserklärung zur Impfung gegen die "Neue Influenza H1N1" unterschreiben. Danach kam Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamtes, mit der Spritze. Ein paar Tropfen Blut - und schon hatte Lüdemann die Prozedur überstanden: "Es hat überhaupt nicht wehgetan. Ich finde diese Impfung sehr wichtig und hoffe, dass viele Bürger dieses kostenlose Angebot wahrnehmen werden", sagt Carsten Lüdemann. Jetzt muss der 44-Jährige noch rund drei Wochen warten, dann haben sich Antikörper gebildet, die vor einer Infektion schützen.

Zunächst sind Risikogruppen wie medizinisches Personal und die Mitarbeiter von Polizei und Feuerwehr zur Impfung aufgerufen. Die Resonanz war am ersten Tag eher verhalten. Im UKE folgten bisher rund 60 der 4500 Angestellten, die direkten Kontakt zu den Patienten haben, der freiwilligen Aufforderung zur Impfung. Polizeisprecher Ralf Meyer geht davon aus, dass maximal ein Drittel der rund 9800 Mitarbeiter der Polizei von der Impfung Gebrauch machen werden. Ein Feuerwehr-Sprecher sagte, die Mitarbeiter von Feuerwehr und Rettungsdiensten seien wie der Rest der Bevölkerung geteilter Meinung. So nutzten beispielsweise gestern acht von 14 Mitgliedern einer Löschzug-Besatzung das Impfangebot. "Das spiegelt das allgemeine Stimmungsbild wider", sagt der Feuerwehr-Sprecher.

Ins Gesundheitsamt Altona kamen rund 30 Hamburger, die vornehmlich in medizinischen Berufen tätig sind, zur Impfung. "Die Impf-Premiere verlief etwas verhalten. Das kann aber auch daran liegen, dass wir das medizinische Schlüsselpersonal erst vor rund einer Woche über das Angebot informieren konnten", sagt Johannes Nießen.

In den kommenden Tagen rechnet Nießen mit mehr Andrang: "Wir können pro Tag mit unseren drei Teams 360 Impfungen vornehmen. Außerdem bieten auch die Gesundheitsämter in den anderen sechs Bezirken diesen Service an." Die Bevölkerung kann sich vom 2. November an in 15 Schwerpunktpraxen und bei weiteren Stellen des öffentlichen Gesundheitsdienstes impfen lassen: "Die Liste der Praxen werden wir im Laufe dieser Woche veröffentlichen. Das ist vom Zeitrahmen her völlig ausreichend", sagt Rico Schmidt, Sprecher der Gesundheitsbehörde.