Unterstützung für die Gesetzesinitiative kam vom DGB Hamburg. FDP-Fraktionschefin kritisierte hingegen die “Symbolpolitik“ des Senats.

Hamburg. Der Vorstoß der Hamburger Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD), sich im Bundesrat für eine Frauenquote von 40 Prozent für Aufsichtsräte großer Konzerne einzusetzen, hat ein geteiltes Echo ausgelöst. Unterstützung kam vom DGB Hamburg: "Alle Erfahrung zeigt, dass ohne verbindliche Spielregeln ein spürbarer Fortschritt bei der Beteiligung von mehr Frauen in Führungspositionen in der privaten Wirtschaft kaum zu erreichen ist", sagte DGB-Chef Uwe Grund. Er vermisse in vielen Firmen die Bereitschaft, Frauen zu fördern.

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FDP-Fraktionschefin Katja Suding kritisierte hingegen die "Symbolpolitik" des Senats. In der Hamburger Verwaltung liege der Frauenanteil bei den Abteilungsleitungen nur bei 30 Prozent, bei den Amtsleitungen bei 25 Prozent und in vielen Unternehmen der Stadt noch niedriger. Suding: "Es mutet absurd an, wenn die Justizsenatorin per Bundesratsinitiative eine 40-Prozent-Frauenquote für DAX-Unternehmen erzwingen will, in Hamburg aber nicht einmal in den Behörden viele Frauen in Führungspositionen bringt."

Stefanie von Berg (Grüne) verwies darauf, dass ein Vorstoß für eine Frauenquote erst 2011 im Bundestag abgelehnt worden sei. "Es ist schon verwunderlich, dass der SPD-Senat nun vorgibt, etwas ganz Neues zu tun." Und in Hamburg habe die SPD einen entsprechenden GAL-Antrag "nur" in den Haushaltsausschuss überwiesen. Stefanie von Berg: "Damit lässt sie weiter unnötig viel Zeit verstreichen."