Kirsten Fehrs und Petra Bahr kämpfen um die Nachfolge der im Juni 2010 zurückgetretenen Bischöfin Maria Jepsen. Wahl am 17. Juni im Michel.

Hamburg. Drei Wochen vor der Bischofswahl ist der Wahlkampf in vollem Gang: Zwei Frauen kämpfen um die Nachfolge der im Juni 2010 zurückgetretenen Bischöfin Maria Jepsen. Gestern predigte Kirsten Fehrs, 49, Pröpstin und Hauptpastorin von St. Jacobi, in der Hauptkirche St. Nicolai am Klosterstern. Eine Woche zuvor hatte sich dort Mit-Kandidatin Petra Bahr, 45, Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), in einem Gottesdienst vorgestellt.

Fehrs nannte in ihrer Predigt vor 360 Besuchern "Kinderarmut den größten sozialpolitischen Skandal unserer Zeit" und nahm auch Stellung zu den jüngsten Missbrauchsfällen in der Nordelbischen Kirche. Sie empfinde "Scham", so Fehrs. "Wir müssen lernen, genauer hinzuschauen, zu hören und darüber zu reden." Am Vorsonntag hatte Petra Bahr von der Kanzel vor der "Volkskrankheit Traurigkeit" gewarnt, die auch eine Herausforderung für die Kirchen sei. Gewählt wird die neue Bischöfin für die Sprengel Hamburg und Lübeck von der Synode am 17. Juni im Michel.