Der Deutsche Schwimm-Verband sieht eine neue Chance für die Hansestadt. Sportsenatorin dämpft aber die Hoffnung auf Titelkämpfe im Volkspark.

Hamburg. Der Schwimmweltverband Fina will Hamburg oder Moskau um die Ausrichtung der Weltmeisterschaften 2013 bitten. Nach der Absage Dubais sucht die Fina händeringend einen neuen Ausrichter. Das Emirat am Arabischen Golf hatte am 18. Juli 2009 in Rom den Zuschlag für die WM erhalten, erklärte sich aber am vergangenen Sonnabend außerstande, die Wettbewerbe im Schwimmen, Wasserspringen, Synchronschwimmen und Wasserball durchzuführen (wir berichteten). Für die Errichtung der rund 350 Millionen Euro teuren Neubauten fehle aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise inzwischen das Geld. Bei der Abstimmung im Fina-Büro über den Austragungsort der WM 2013 hatte Dubai vor zehn Monaten 14 Stimmen erhalten, Hamburg fünf und Moskau zwei.

Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) sieht eine neue Chance für die Hansestadt. "Wir werden uns mit Hamburg, dem Bundesinnenministerium und dem Deutschen Olympischen Sportbund beraten. Ich pflege da keine Alleingänge zu machen", sagte Christa Thiel (Wiesbaden). Für die DSV-Präsidentin ist Hamburg bei einer zweiten Bewerbung für 2013 die einzige deutsche Option, "weil die entsprechenden Konzepte bereits vorliegen". Das könne keine andere Stadt in dieser kurzen Zeit leisten. Hamburg wollte die WM in mobilen Becken im HSV-Stadion oder der O2 World ausrichten.

SCHWIMM-WM DOCH IN HAMBURG?

Hamburgs Sportsenatorin Prof. Karin von Welck (parteilos) dämpfte indes die Erwartungen: "Ich bin skeptisch, dass die Stadt in der derzeitigen Wirtschaftslage diese Aufgabe finanziell stemmen kann." Die Planungen sahen vor, dass sich Hamburg mit 23,5 Millionen Euro an den Gesamtkosten von 45 Millionen beteiligt. Moskau scheint dagegen bereit. "Wir wollen weiter eine Schwimm-WM veranstalten, wenn nicht 2013, dann 2015", hieß es in der russischen Hauptstadt.