Die Geschäftsstelle Harburg, die auch für Wilhelmsburg zuständig ist, teilt mit, dass die Arbeitslosenquote auf 10,7 Prozent gestiegen ist.

Harburg/Lüneburg. Die Wirtschaft boomt, doch die Zahl der Arbeitslosen ist von Juni auf Juli wieder gestiegen. Das sei typisch für die Sommermonate, heißt es dazu aus den Agenturen für Arbeit in Harburg und Lüneburg.

Die Geschäftsstelle Harburg, die auch für den Stadtteil Wilhelmsburg zuständig ist, teilt mit, dass die Arbeitslosenquote um 0,3 auf 10,7 Prozent gestiegen ist. Damit liegt Harburg unter den sieben Hamburger Bezirken weiterhin auf dem letzten Platz. Zum Vergleich: Die Arbeitslosenquote der gesamten Stadt Hamburg beträgt bei 74 545 Arbeitslosen nur acht Prozent.

In Harburg waren im Juli 274 Menschen mehr arbeitslos als im Vormonat, womit die Gesamtzahl auf 10 838 gestiegen ist. Auch die rückläufige Zahl der von Firmen gemeldeten freien Arbeitsplätze sorgt bei der Geschäftsstelle nicht für Jubel. Nur 1601 freie Stellen befinden sich im Bestand. Das sind 5,7 Prozent weniger als im Juni.

Aber Unternehmen suchen gezielt Fachkräfte, teilt die Geschäftsstelle mit. Gesucht werden Buchhalter, Steuerfachangestellte, Bürokaufleute, Berufskraftfahrer, Gabelstaplerfahrer, Lageristen, Speditions- oder auch Groß- und Außenhandelskaufleute, Physio- und Ergotherapeuten, Heilpädagogen, Erzieher, Maurer, Elektroniker, Gebäudereiniger, Gas- und Wasserinstallateure.

Die Agentur für Arbeit in Hamburg erklärt den Anstieg der Arbeitslosenzahlen als jahresübliche Entwicklung, denn während der Urlaubs- und Ferienzeit würden sich Arbeitgeber mit Einstellungen zurückhalten. Zudem würden im Sommer viele junge Menschen ihre Berufsausbildung beenden und auf den Arbeitsmarkt drängen. So werde ein überproportionaler Anstieg arbeitsloser Jugendlicher verzeichnet.

Eine gleiche Erklärung findet auch Bernd Passier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Lüneburger Arbeitsagentur. Er ergänzt, dass sich auch Schulabgänger nach erfolgloser Stellensuche vorübergehend arbeitslos meldeten. Passier: "Firmen verzichten zu Zeiten von Werks- und Betriebsferien auch auf Verlängerung von Arbeitsverträgen. Zumeist laufen auch Bildungsmaßnahmen vor den Sommerferien aus."

Die zur Hauptagentur Lüneburg gehörenden Geschäftsstellen in Buchholz und Winsen verzeichnen zwar auch einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen von Juni auf Juli, doch im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres befinden sich die diesjährigen Zahlen auf einem niedrigeren Niveau. Buchholz meldet 4063 Arbeitslose. Das ist ein Zuwachs von 108 Arbeitslosen aber immerhin sind es 139 Arbeitslose weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 5,0 Prozent, vor einem Jahr 5,2 Prozent.

Die Geschäftsstelle Winsen hat 2340 Arbeitslose in der Juli-Statistik. Ein Zuwachs von 68 gegenüber dem Vormonat. Aber immerhin 323 weniger als zu gleicher Zeit des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote beträgt jetzt 5,3 Prozent, im Vorjahr 6,1 Prozent.

Die Agentur für Arbeit in Hamburg empfiehlt allen Jugendlichen, die sich noch nicht bei der Berufsberatung gemeldet haben, über die Telefonhotline 040-248 4 11 13 kurzfristig einen Beratungstermin zu vereinbaren.