Fraglich ist, wer in das 210-Millionen-Euro-Bauprojekt zieht

Wilhelmsburg. "Das BSU-Gebäude kommt sicher nach Wilhelmsburg." Das sagte der Wilhelmsburger Bürgerschaftsabgeordnete Metin Hakverdi (SPD) am Ostermontag dem Hamburger Abendblatt auf Anfrage. Noch vor der Wahl zur Bürgerschaft am 20. Februar hatte der heutige Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) gesagt: "Das Projekt ist viel zu teuer und unnötig." Und der heutige Innensenator Michael Neumann (SPD) hatte gesagt, es sei "fragwürdig, warum die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) nach Wilhelmsburg ziehen soll".

2013 sollen Menschen im BSU-Gebäude arbeiten und für Belebung der "Neuen Mitte" Wilhelmsburgs an der Neuenfelder Straße unweit des S-Bahnhofs Wilhelmsburg sorgen. "Die Debatte um den BSU-Neubau ist beendet. Der BSU-Neubau wird sicher in Wilhelmsburg realisiert werden", sagte Metin Hakverdi. "Ich freue mich, dass es nun Planungssicherheit für Investoren und die Internatonale Bauausstellung gibt."

Die Finanzbehörde überprüft gerade die Varianten einer wirtschaftlichen Nutzung für den BSU-Neubau an der Neuenfelder Straße. Unabhängig davon sei nicht davon auszugehen, dass das Bauvorhaben überhaupt nicht oder in einer signifikant kleineren Art und Weise realisiert werde, so Hakverdi. Allen Beteiligten sei bewusst, welche "herausragende Rolle" das Bauvorhaben für die Entwicklung der neuen Mitte Wilhelmsburgs habe. Hakverdi: "Wenn das Projekt 'Neue Wilhelmsburger Mitte' ein Erfolg werden soll, muss es auch Planungssicherheit geben. Die Finanzbehörde prüft noch Varianten, wie genau das Gebäude genutzt werde soll, damit es auch wirtschaftlich genutzt wird." Das heißt: Sicher ist, dass die Sprinkenhof AG die 210-Millionen-Euro-Immobilie zu Ende bauen wird. Offen ist, welche Nutzer in das "Leuchtturmprojekt" einziehen werden.

Der neue Behördenzuschnitt der BSU sieht vor, dass die Verkehrsbehörde nicht mehr zur BSU gehört, sondern in die Wirtschaftsbehörde wechselt. Wilhelmsburger und Investoren befürchteten deshalb, dass das Gebäude gar nicht oder wesentlich kleiner gebaut würde. Das ist nun vom Tisch.

Hakverdi: "Ich freue mich, dass das Gebäude im Wesentlichen so groß gebaut wird, wie ursprünglich geplant. Es hat sich herausgestellt, dass dieses Gebäude für die IBA und die Investoren ein zentrales Projekt ist. Ich habe in den vergangenen Wochen viele Anfragen von Wilhelmsburgern erhalten, die sich Sorgen gemacht haben, ob das Bauvorhaben realisiert wird. Diese Sorgen gehören der Vergangenheit an."