Mit einem Telekran rückten Brandsanierer an der Kapelle an. Der kleine Turm wurde vom verkohlten Dachgebälk abgenommen.

Over. Es geht um die Glocke. Ein Experte soll prüfen, ob sie nach dem Brand, der das Gotteshaus Mitte November zerstörte, gerettet werden kann. Viel Hoffnung gab es nicht. "Bei dem Feuer wird sich die Hitze in dem Turm gestaut haben. Das hat vermutlich die Glocke in Mitleidenschaft gezogen." Auch ein Nachbar glaubt nicht, dass die Glocke weiter benutzt werden kann. "Vor einer Beerdigung wurde sie geschlagen, um zu sehen, ob man sie benutzen kann. Sie klang nicht", sagt er.

Der Rest des ausgebrannten Gebäude wurde winterfest gemacht. Dachdecker zimmerten Planen auf rußigen Dachbalken fest. Dann wird das Wasser, dass sich bereits auf dem noch intakten Boden der 1952 erbauten Kirche gesammelt hat, abgesaugt. Würde das nicht passieren, drohen Frostschäden. Erst im Frühjahr ist an einen Wiederaufbau zu denken.

Wer das verheerende Feuer legte, dass die Kirche zerstörte, ist weiter ungeklärt. Die Polizei hat zwar eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Konkrete Hinweise auf einen möglichen Täter liegen bislang offenbar nicht vor. Auch eine Belohnung von bis zu 5000 Euro, die von mehreren Seiten ausgelobt wurde, hat zu keinem entscheidenden Hinweis geführt.

Die Polizei geht aber davon aus, dass zwischen dem Brand Mitte November und den vorangegangenen Bränden am 27. September dieses Jahres und am Palmsonntag 2003 ein Zusammenhang besteht. Das lässt auch auf ein tieferes Motiv des Serienbrandstifters schließen, heißt es bei den Ermittlern.