Verkehrskonzepte auflegen in Zeiten klammer Kassen hat eigentlich nur einen Grund: Aktionismus, nach außen hin zeigen, dass man doch noch einige Zukunftspläne schmiedet.

Wenn sich Gutachter schon mal mit Innovationen für den Hamburger Süden befassen, sollten sie mehr Realismus an den Tag legen. Denn wie soll eine Güterbahntrasse durch die Haake - wie auch immer diese Linie verlaufen mag - finanziert werden? Ein solches Vorhaben erscheint auch unter ökologischen Aspekten nicht sinnvoll - von der dann eingeschränkten Wohnqualität in den benachbarten Siedlungsgebieten ganz zu schweigen. Villen, an denen Tag und Nacht Güterzüge vorbeirauschen - die baut kein Investor. Und die A 26 bringt offenbar auch nicht das, was man sich von ihr verspricht, wozu sie dann überhaupt hinklotzen?.

Bangen muss man nach wie vor um Moorburg. Kommt die Hafenquerspange mit entsprechender Trassenführung, heißt es dort, Abschied nehmen. Wirtschaftssenator Frank Horch sieht das Problem richtig: Planen in Harburg, das ist immer ein Spagat zwischen Wirtschaftsinteressen und Lebensqualität der Menschen. Allerdings rücken letztere Umstände vor dem Hintergrund der Wohnungsbaupläne für den Hamburger Süden immer weiter ins Zentrum. Protestinitiativen werden künftig mehr Durchschlagskraft haben. Der sogenannte Wutbürger kennt seine Rechte und weiß, wie er sich zu wehren hat. Sein Ansatz: Der Süden wird nicht überplant.