20.000 Quadratmeter Bürofläche am Überseering entstehen. Bis zu 15 Prozent des Neubaus sollen von Mitarbeitern der Versicherungsgruppe genutzt werden.

Hamburg. Der Versicherer Signal Iduna baut in der City Nord: Die konzerneigene Kapitalanlagegesellschaft Hansainvest will am Überseering 8 ein siebengeschossiges Bürogebäude mit rund 20.000 Quadratmetern vermietbarer Fläche errichten. Eine Baugenehmigung liegt nach Angaben des Unternehmens bereits vor. Bis zu 15 Prozent des Neubaus sollen von Mitarbeitern der Versicherungsgruppe genutzt werden, die übrigen Flächen wolle man vermieten, sagte Ulrich Leitermann, Vorstandsvorsitzender der Signal Iduna.

Mit dem Hinzukommen der Krankenversicherung des Deutschen Ring im Jahr 2009 war die Beschäftigtenzahl der Signal-Iduna-Gruppe in Hamburg auf einen Schlag um 800 auf 3500 Personen gewachsen. Außer in den eigenen Gebäuden nahe dem Dammtor und in der City Nord arbeiten dort seitdem etliche Beschäftigte in angemieteten Räumen, erklärte Leitermann. Sie sollen künftig in den Neubau ziehen.

Das neue Gebäude wird aber auch unter Anlagegesichtspunkten errichtet. „Der Immobilienanteil in unserem Kapitalanlagebestand liegt bei 7,5 Prozent, er ist etwa doppelt so hoch wie im Branchenschnitt“, so Leitermann. Das ist bedeutsam im Hinblick auf die Niedrigzinsphase, die die Erträge aus festverzinslichen Papieren schmälert. „Wir gehen davon aus, dass wir uns zumindest für die nächsten drei bis fünf Jahre auf weiter niedrige Zinsen einstellen müssen“, sagte der Signal-Iduna-Chef.

Aktuell gelinge es allerdings, selbst bei Neuanlagen eine Rendite von 3,7 bis 3,8 Prozent zu erzielen, indem man in Papiere mit sehr langer Laufzeit von 30 oder 35 Jahren investiere. Eine Rendite in dieser Größenordnung wird jedoch auch benötigt, weil sich im Lebensversicherungsbestand noch viele alte Verträge mit bis zu 4,0 Prozent Garantieverzinsung befinden. Den Aktienanteil der Kapitalanlagen gab Leitermann mit rund drei Prozent an.

Im vergangenen Jahr hat die Signal-Iduna-Gruppe mit Sitz in Dortmund und Hamburg ihre Beitragseinnahmen auf Basis vorläufiger Zahlen um 1,6 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro gesteigert. Dabei habe das Unternehmen in der Krankenversicherung, der bedeutendsten Sparte, die Prämien in den Jahren 2012 und 2013 für die Kunden konstant gehalten. In der Sachversicherung sei man ebenso wie die Wettbewerber von hohen Schäden durch Stürme, Hochwasser und Hagel betroffen, hieß es.

Angesichts der Demografie sieht Leitermann für die nächsten Jahre Wachstumsmöglichkeiten in der Altersvorsorge. Auf der anderen Seite schmälern aber die Niedrigzinsen die Absatzchancen von Lebensversicherungen. „Die Kosten haben deshalb eine größere Bedeutung bekommen, das ist ein wichtiges Thema für uns“, sagte der Versicherungschef. Bei den Prozess- und Verfahrenskosten sehe er noch Senkungspotenziale. Veränderungen in den Abläufen bräuchten aber Zeit.