In der Folge klettern die Baukosten in die Höhe und behindern den Wohnungsbau. Quadratmeterpreis lag im Jahr 2006 bei durchschnittlich 235 Euro und stieg auf 336 Euro im vergangenen Jahr.

Hamburg. Für Hamburg gibt es keine Berechnungen über die Entwicklung der Baupreise. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des FDP-Abgeordneten Kurt Duwe hervor. Der liberale Politiker hatte wissen wollen, wie sich die Baupreise in Hamburg in den vergangenen zehn Jahren entwickelt haben.

Zur Antwort bekam der Politiker, dass der Senat „ersatzweise“ die Baupreisindizes für Deutschland liefern könne. Demnach sind bundesweit die Baupreise für den Neubau von Wohngebäuden zwischen August 2003 und August 2013 um 25,5 Prozent gestiegen. Bei Bürogebäuden liegt der Anstieg bei 27,5 Prozent, bei gewerblichen Betriebsgebäuden bei 30,1 Prozent.

Ein paar mehr Informationen liefert die Senatsantwort auf die Frage, wie sich die durchschnittlichen Quadratmeterpreise beim Verkauf städtischer Grundstücke in den vergangenen Jahren entwickelten. Dem Senat zufolge lag der Quadratmeterpreis im Jahr 2006 bei durchschnittlich 235 Euro und stieg auf 336 Euro im vergangenen Jahr.

Auch die Auswertung der Bodenrichtwerte verdeutlich den enormen Anstieg der Baukosten im vergangenen Jahrzehnt. Demnach stieg in Hamburg der mittlere Bodenrichtwert bei Grundstücken für Einfamilienhäuser von durchschnittlich 272 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2002 auf 472 Euro pro Quadratmeter 2012. Bei Grundstücken für Mehrfamilienhäusern stieg der mittlere Bodenrichtwert von 412 Euro (2002) auf 825 Euro (2012). Der Bodenrichtwert wird aus den Kaufpreisen von Grundstücken unter Berücksichtigung ihres Entwicklungszustandes ermittelt. Die starken Veränderungen auf Hamburgs Immobilienmarkt spiegeln sich auch in der eingenommenen Grunderwerbssteuer wider. Sie stieg von 169,7 Millionen Euro in 2003 auf mehr als 317 Millionen Euro in 2012.

„Die Baukosten steigen deutlich, und es spricht viel dafür, dass dieser Trend speziell für den Wohnungsbau in Hamburg über dem Bundesdurchschnitt liegt“, erklärte FDP-Stadtentwicklungsexperte Kurt Duwe. Er forderte die Erhebung regionaler Statistiken. Um den Wohnungsbau in Hamburg zu beschleunigen, müssten günstigere Wohnungen wie nach dem Vorbild sogenannter Smart Price Houses errichtet werden. Weil Erfahrungen aus dem Fertig- und Systembau genutzt, Teile vorgefertigt und Baugruppen verwendet werden, können beim Bau derartiger Häuser Kosten gespart werden. Duwe fordert zudem weniger Vorschriften im öffentlich geförderten Wohnungsbau.