Vom 6. Januar bis zum 7. Februar kann die Textplanänderung im Bauamt zur Stellungnahme angesehen werden

Harburg. Am 29. September 2004 war das Phoenix Center in Harburg an Hannoverscher Straße, Moorstraße und Wilstorfer Straße eröffnet worden und gilt seitdem mit seinen 110 Geschäften in der südlichen Metropolregion Hamburgs als Einkaufszentrum mit hoher Anziehungskraft. Täglich werden rund 30.000 Besucher gezählt und in der Vorweihnachtszeit gelegentlich sogar das Doppelte. Damit sich an der Attraktivität des Hauses auch nach seinem zehnjährigen Bestehen im Herbst nichts ändert, plant das ECE-Projektmanagement (Otto-Konzern) als Centerbetreiber die Erweiterung der Ladenflächen von 25.650 auf 29.050 Quadratmeter. Dafür soll im Untergeschoss ein ähnlich triangelförmiger Rundgang geschaffen werden wie in den beiden darüber liegenden Stockwerken. Für die Erweiterung der Ladenflächen gehen etwa 270 der insgesamt gut 1600 Stellplätze des Center-Parkhauses verloren.

Bezirksverwaltung und Politik befassen sich bereit seit mehr als einem Jahr mit dem Erweiterungsvorhaben, haben unter anderem mit der Immobilien-KG FEZ (ebenfalls Otto-Konzern) ausgehandelt, dass vom Unternehmen 1,225 Millionen Euro an die Stadt Hamburg gezahlt werden, damit für das Geld Verbesserungen für den Übergang von Centerbesuchern zu den Läden der Fußgängerzone Lüneburger Straße geschaffen werden können. Weil schon vor 15 Jahren bei der Planung des Centers zum Schutz des Innenstadt-Einzelhandels ein enger Rahmen im vorhabenbezogenen Bebauungsplan Harburg 64 (Moorstraße) abgesteckt worden war, wird nun für die Erweiterung des Hauses eine Textplanänderung notwendig.

Die Bezirksverwaltung kündigt im laufenden Verfahren nun die öffentliche Auslegung der Textplanänderung für die Zeit von Montag, 6. Januar, bis Freitag, 7. Februar, an. Auslegungsort ist das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung, Harburger Rathausplatz 4, dritter Stock. Die Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags bis 15 Uhr. Sämtliche während der öffentlichen Auslegung von Bürgern vorgebrachten Stellungnahmen sind Teil des sogenannten Rechtsetzungsverfahrens und dienen den beschlussfassenden Gremien von Politik und Verwaltung als Entscheidungsmaterial. Weitere Informationen auch im Internet unter der Adresse www.hamburg.de/stadtplanung-harburg.

Im bisherigen Verfahren waren im März dieses Jahres die Ergebnisse einer Umweltprüfung vorgelegt worden mit Aussagen zur Verkehrsentwicklung durch die Erweiterung. Demnach müssen der Flächennutzungsplan und das Landschaftsprogramm nicht angepasst werden. Ein Ausgleich für Natur und Landschaft wird nicht erforderlich. Zugleich war auch eine Markt- und Wirkungsanalyse erstellt worden, das Auswirkungen der Erweiterung auf den übrigen Einzelhandel in der Harburger Innenstadt zum Inhalt hatte. Alle Unterlagen sind öffentlich ausgelegt und können zur Stellungnahme gelesen werden. Im bisherigen Verfahren hatten sich allein die FDP und die Partei Die Linke zum Schutz des Innenstadt-Einzelhandels gegen die Erweiterung ausgesprochen. Der FDP-Abgeordnete Günter Rosenegger ist der Ansicht, dass die 1,225 Millionen Euro keinesfalls ausreichen, um Verbesserungen für den Einzelhandel der Innenstadt herbeiführen zu können.

Zuletzt hatte sich Carl-Henning von Ladiges, Fachamtsleiter Stadt- und Landschaftsplanung, in einer Sitzung des Harburger Stadtplanungsausschusses weitgehend positiv zu dem mit ECE ausgehandelten Ergebnis geäußert. Er rechnet damit, dass nach der öffentlichen Auslegung der Textplanänderung der beantragten Centererweiterung bereits im Mai 2014 eine Vorab-Genehmigungsreife erteilt werden kann.

Wegen der Laden-Leerstände in der Innenstadt hatte von Ladiges gesagt, dass ein „Big-Bang“ nötig sei und fünf bis sechs Läden auf einmal vermietet werden müssten. Mit dem ECE-Geld sollen Verbesserungen in der Wegeverbindung Phoenix Center, Moorstraße, Seevestraße, Gloria-Tunnel, Fußgängerzone Lüneburger Straße geschaffen werden. Baudezernent Jörg Heinrich Penner: „Der Bezirk Harburg trägt mit seinen bisherigen Investitionen in den Gloria-Tunnel in gewisser Weise zu einer Kofinanzierung der insgesamt geplanten Verbesserungen bei.“