Hamburg. Der Domplatz ist vielen ein Begriff, heißt aber gar nicht so. Wie die zentrale Fläche in der Altstadt bald genannt wird.

Er liegt präsent in der Hamburger City und besitzt kurioserweise gar keinen Namen: der beliebte Platz in der Altstadt, im Volksmund bisher als „Domplatz“ bekannt. Bis jetzt. Doch bald soll die zentrale Fläche auf den Namen „Hammaburg-Platz“ getauft werden – das fordern die Bezirksfraktionen von CDU, SPD und FDP in einem gemeinsamen Antrag, der am Donnerstag in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte offiziell beschlossen werden soll.

Mit der Benennung will die Koalition auf die mittelalterlichen Spuren der Hansestadt aufmerksam machen, genauer gesagt auf ihre Keimzelle und Namensgeberin: die Hammaburg. Der Platz solle künftig zu „einem Kaleidoskop der Geschichte“ werden, in das Besucher und Besucherinnen eintauchen können, erklärt Timo Fischer, Vorsitzender der FDP-Bezirksfraktion Hamburg-Mitte.

City Hamburg: „Domplatz“ wird künftig zum „Hammaburg-Platz“

Schon in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts soll die rund 50 Meter breite Burganlage gebaut und seit ihrer Entstehung als Handelsplatz genutzt worden sein. Um an die historische Bedeutung des Platzes für Hamburg zu erinnern, soll es künftig auch Info-Stelen geben, die auf die Geschichte der Hammaburg aufmerksam machen.

„Geschichte und Archäologie sind überall in Hamburg vorhanden. Die Archäologie liegt unter unseren Füßen, aber sie wird bislang in Hamburg mit Füßen getreten“, kritisiert der CDU-Bezirksfraktionsvorsitzende Gunter Böttcher. Umso wichtiger sei nun die Erinnerung an die Hammaburg.

City Hamburg – „Hammaburg soll endlich ihren Namen zurückerhalten“

Auch Oliver Sträter, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion, betont: „Geschichte wird lebendig. Mit der Benennung des ‚Hammaburg-Platzes‘ bekennt sich Hamburg nun endlich zu seinen Wurzeln. Wir sind sehr froh, dass somit die Keimzelle der Stadt für alle sichtbar und erfahrbar wird.“

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Befürworter dieser Maßnahme gibt es jedoch nicht nur in der Bezirkspolitik. „Ich bin sehr glücklich über dieses Bekenntnis Hamburgs zu seiner Vergangenheit“, sagt Rainer-Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums und Landesarchäologe von Hamburg.

„1000 Jahre nach ihrem Untergang und zehn Jahre nach ihrer zweifelsfreien Wiederentdeckung soll die Hammaburg nun endlich an ihrem einstigen Standort im Herzen Hamburgs ihren Namen zurückerhalten: ‚Hammaburg-Platz‘“, so Weiss.