Hamburg. Sie leitete einst das kleine Theater in der Hamburger Washingtonallee. Warum die Politik ihr eine letzte Ehre erweisen möchte.

  • Die Hamburger Intendantin Angelika Landwehr war einst Chefin des Theaters in der Washingtonallee
  • Vor drei Jahren verstarb die Schauspielerin und Regisseurin nach langer Krankheit
  • Nun soll in Hamburg-Horn eine letzte Ehre erwiesen werden – was geplant ist

Drei Jahre ist es nun her, dass die Hamburger Intendantin Angelika Landwehrnach langer Krebserkrankung im Alter von nur 60 Jahren verstorben ist. Jetzt könnte der Schauspielerin und Regisseurin in Hamburg-Horn eine letzte Ehre erwiesen werden: Der Fußweg „Von-Elm-Stieg“ direkt neben dem Theater Das Zimmer soll in den „Angelika-Landwehr-Stieg“ umbenannt werden – das fordern SPD-, CDU- und FDP-Fraktion aus dem Bezirk Hamburg-Mitte.

Die Lage des Landwehr gewidmeten Fußwegs könnte dabei passender nicht sein. An dem kleinen Weg befand sich jahrelang der Eingang zum Theater in der Washingtonallee, das die gebürtige Bochumerin 1999 in Hamburg gegründet hatte. Schon damals außergewöhnlich: Das Theater bestand lediglich aus einem Raum mit kleiner Bühne und bot Platz für gerade mal 40 Gäste.

Hamburg-Horn: Schauspielerin Angelika Landwehr engagierte sich für Gleichberechtigung

Als die Stadt im Jahr 2014 die Förderung für das kleine Privattheater reduzierte, musste Landwehr das Haus schließen und übergab die Räumlichkeiten an Lars Ceglecki und Sandra Kiefer. Das Duo betreibt dort seitdem das Theater Das Zimmer, in dem aktuell das Stück „Nachtflug“ nach dem Roman von Antoine de Saint-Exupéry aufgeführt wird.

„Angelika Landwehr wurde sehr schnell in der Nachbarschaft anerkannt und im Stadtteil integriert“, heißt es in dem Antrag von SPD, CDU und FDP. „Sie hat sich stark im sozialen Bereich engagiert, insbesondere für Kinder und Frauen. Das hat sie auch in ihren gesellschaftskritischen Stücken, in denen es um Anerkennung und Gleichberechtigung von benachteiligten Personengruppen ging, zum Ausdruck gebracht.“

Hamburg-Horn: Regionalausschuss beschließt Umbenennung des Fußwegs

Im Regionalausschuss Horn/Hamm/Borgfelde wurde der Antrag nun unter Enthaltung der AfD einstimmig beschlossen. Im nächsten Schritt muss die Verwaltung prüfen, ob die Umbenennung wie gewünscht möglich ist.

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Der bisherige Namensträger des Fußwegs – Adolph von Elm, Gründer der gewerkschaftlich-genossenschaftlichen Versicherungs-Aktiengesellschaft Volksfürsorge – wäre übrigens auch nach einer Umbenennung weiter in Hamburgs Straßenbild vertreten. An ihn erinnern neben dem Von-Elm-Stieg auch die Straßen Von-Elm-Twiete und Von-Elm-Weg in Horn.