Hamburg. Parasiten breiten sich in Hamburg aus. Wie kann man das Einschleppen der Tiere verhindern? Ein Schädlingsbekämpfer gibt Tipps.

Viele Jahre war ihre Existenz kein Thema. Seit ein paar Jahren spricht man wieder vermehrt über Bettwanzen. Besonders hoch kochte das Thema im Sommer, als es aus Frankreich zahlreiche Berichte gab, dass Paris das Problem der kleinen Plagegeister bis zu den Olympischen Sommerspielen 2024 in den Griff bekommen möchte. Reisende veröffentlichten Videos mit Bettwanzen auf Polstersitzen in der Metro in den sozialen Medien.

Auch in Hamburg sind die kleinen Parasiten seit diesem Jahr auf dem Vormarsch, wie der Hamburger Schädlingsbekämpfer Marco Haß berichtete. Der Bereichsleiter beim Unternehmen WISAG Pest Control in Hamburg-Rothenburgsort, das im Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verband organisiert ist, hat folgende Tipps, wie man verhindern kann, die lästigen Tiere bei sich zu Hause einzuschleppen.

Bettwanzen: Hamburger Schädlingsbekämpfer gibt Tipps gegen Parasiten

  1. Beim Einchecken ins Hotelzimmer oder die Ferienwohnung: Unbedingt die Betten kontrollieren – Matratze hoch und das Bettgestell inspizieren. Befinden sich darauf schwarze runde Punkte, sollte man umgehend das Zimmer wechseln und das nächste Bett erneut kontrollieren. „Bettwanzen gehen gern an Ritzen im Bett oder befinden sich am Bettgestell“, sagt Haß.
  2. Wohin mit dem Koffer: Den Koffer möglichst fern vom Bett abstellen.
  3. Wo man getragene Kleidung aufbewahrt: Getragene Wäsche in Plastiktüten verpacken, fest verschließen und dann im Koffer zwischenlagern. „Die Bettwanzen folgen sonst dem menschlichen Geruch“, sagt Haß. Und damit reisten die Tiere dann mit nach Hause.
  4. Wo man seinen Koffer packt: Zum Einpacken kann man den Koffer ruhig auf das Bett stellen. „Die Tiere sind nachtaktiv, auf dem Bett tummeln sie sich tagsüber eher nicht“, sagt der Experte.
  5. Nicht immer zuerst an Mückenstiche denken: Wer im Hotel kleine Stiche am Körper entdeckt, solle auch in warmen Destinationen nicht nur an Mücken denken, sondern das Bett unter Umständen erneut absuchen. Es könnten Stiche von Bettwanzen sein. Bei einem größeren Befall kann man sie auch hinter Bilderrahmen und unter Fußleisten finden.
  6. Nach der Reise: Sobald man wieder zurück in der eigenen Wohnung ist, den Koffer am besten in der Badewanne auspacken und die gesamte Wäsche bei 60 Grad waschen. Koffer verschließen und ab in den Keller.
  7. Wenn man sie mitgebracht hat: Sollte man sich die kleinen, fiesen Mitbewohner jedoch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eingeschleppt haben, rät der Schädlingsbekämpfer, einen Profi zu beauftragen, weil sonst die Gefahr besteht, dass bei einer Selbstbehandlung nicht alle Bettwanzen getötet werden.

Laut Umweltbundesamt erkennt man einen Bettwanzenbefall an den Kotspuren, die die Tiere in und an ihren Verstecken hinterlassen. Diese schwarzen Punkte könnten allerdings auch ein Zeichen für einen zurückliegenden Bettwanzenbefall sein, der bereits bekämpft worden ist. Bei bestehenden Befällen könne man Häutungshüllen und lebende Tiere finden.

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