Hamburg. Bis zu 10.000 Menschen werden Freitag beim Protest am Jungfernstieg in der City erwartet. Das sagt die Polizei zur Demo-Route.

Am Freitag (15. September) wird es voll in der Hamburger Innenstadt. Bis zu 10.000 Menschen werden in der City ab 14 Uhr anlässlich des globalen Klimastreiks auf die Straße gehen. Prominente Unterstützung des Aktionstages kommt von Musik-Legende Herbert Grönemeyer und der Band Silbermond, die auf einer Bühne auf dem Jungfernstieg auftreten werden.

„Wir stehen zwischen ‚unter Wasser’ und extremen Dürren. Es gilt, jetzt zu agieren, sofort“, forderte Grönemeyer in einer Ankündigung von Fridays for Future.

Auch Silbermond macht kein Geheimnis daraus, wie wichtig es ist, sich aktiv um den Klimaschutz zu kümmern. „Um weiter etwas gegen die Klimakrise zu bewegen, müssen wir auch weiter laut sein. Vor allem aber müssen wir es zusammen machen und uns gegenseitig in der Gesellschaft mitnehmen“, machten die Musiker deutlich.

Grönemeyer beim Klimastreik von Fridays for Future in Hamburg – das ist geplant

Die Klimaschutzorganisation Fridays for Future erneuerte drei Tage vor der Demonstration, die unter dem Motto „#EndFossilFuels“ steht, ihren Aufruf, sich zahlreich an der Kundgebung in der Innenstadt zu beteiligen. Startpunkt der Demo ist der Jungfernstieg auf Höhe der Bergstraße. Über den Speersort geht es über die Steinstraße und den Steintorwall in Richtung Glockengießerwall, Lombardsbrücke und die Esplanade, ehe es über den Stephansplatz und die Dammtorstraße in Richtung Zielort am Gänsemarkt/Jungfernstieg geht.

Die Klimabewegung fordert von der Ampel-Regierung die Umsetzung des im Koalitionsvertrag verankerten sozialgerechten Klimagelds in Kombination mit einer angemessenen CO2-Bepreisung. Darüber hinaus setzt sich die Organisation gegen die Aufweichung des Klimaschutzgesetzes ein. „Wir erleben erst den Anfang einer eskalierenden Spirale klimabedingter Naturkatastrophen. In einer solchen Zeit wäre die Bundesregierung gefordert, den Menschen mit einer klaren Vision für eine klimafreundliche und gerechtere Welt Sicherheit zu geben“, sagt Meret Busch, Schülerin von Fridays for Future in Hamburg.

Fridays for Future wirft Hamburger Senat Konzeptlosigkeit vor

„Stattdessen will die Ampel mit der Abschaffung verbindlicher Sektorenziele im Klimaschutzgesetz das entscheidende Instrument im Klimaschutz abschaffen, das die Menschen gemeinsam auf der Straße erkämpft haben“, so Busch weiter. „Das werden wir nicht zulassen, deshalb gehen wir am Freitag in Hamburg und über 200 weiteren Städten auf die Straße.“

Die Klimaschutzorganisation kritisiert aber nicht nur die Bundesregierung, auch der Hamburger Senat steht nach der jüngsten Anpassung des Klimaschutzgesetzes im Fokus der Kritik. Fridays for Future wirft Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und seinen Regierungskollegen Konzeptlosigkeit vor.

„Die SPD scheint noch immer nicht begriffen zu haben, dass soziale Gerechtigkeit nur mit Klimaschutz funktioniert und blockiert in bester Wahlkampfmanier die notwendigen Verbesserungen, um Hamburgs Klimapolitik transparent und gerecht zu gestalten. Wer, wenn nicht Hamburg, könnte hier mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, wie gerechter Klimaschutz Menschen zusammenbringen und eine bessere Zukunft versprechen kann,“ sagt Annika Rittmann, Sprecherin von Fridays for Future.

Klimastreik mit Grönemeyer: Polizei rechnet mit Verkehrsbehinderungen

Die Hamburger Polizei ist auf die angemeldete groß angelegte Demonstration vorbereitet. Wie viele Einsatzkräfte den globalen Klimastreik in der City begleiten werden, wollte die Behörde auf Abendblatt-Anfrage nicht verraten.

Sicher ist aber, dass es am Freitag in der Innenstadt zu Verkehrsbehinderungen kommen wird. „Es wird aufgrund von Sperrungen und Umleitungen bereits am Freitagmorgen zu Einschränkungen kommen“, sagte Polizeisprecher Thilo Marxsen. Im Verlauf der Woche will die Polizei über die genauen verkehrlichen Einschränkungen informieren.