Hamburg. Mogo-Teilnehmer wollten auch des Verunglückten beim Ironman gedenken. Warum die Hamburger Hochbahn einen Bahnsteig räumte.

Um 14.15 Uhr hatten die Mitarbeiter der Hochbahn-Wache genug gesehen. Weil sich zu viele Schaulustige den Hamburger Motorrad-Gottesdienst (Mogo) anschauten, räumte der Sicherheitsdienst kurzerhand den Bahnsteig der U-Bahn-Haltestelle Rödingsmarkt, unweit des Michels. Die Menschen hatten sichtlich Spaß am lauten Sound und den coolen Maschinen. Immer wieder zückten die Motorrad-Fans ihre Handys, um Videos und Fotos zu machen.

Mogo: 7000 Besucher und eine kleine Protest-Gruppe

Deutlich weniger Freude hatte eine in Pink gekleidete Protestgruppe. Sie hielt auf der Willy-Brandt-Straße ein Schild mit den Worten „Motor aus“ in die Höhe. Der Mogo fand an diesem Sonntag (12.30 Uhr) nach mehrjähriger Pause zum 40. Mal statt. Rund 7000 Besucher waren nach Angaben des Veranstalters dabei. Bis zu 25.000 Besucher mit 15.000 Maschinen hatte zuvor der ehemalige „Mogo“-Pastors Lars Lemke am Michel erwartet. Es ist nach seinen Angaben der größte Motorrad-Gottesdienst in Europa und der mit Abstand größte Gottesdienst der Nordkirche.

Teilnehmer fahren beim Hamburger Motorrad-Gottesdienstes (Mogo) mit ihren Maschinen auf der Ludwig-Erhard-Straße. Rund 7000 Besucher sind nach Angaben des Veranstalters zum 40. Hamburger Motorrad-Gottesdienst am Michel gekommen.
Teilnehmer fahren beim Hamburger Motorrad-Gottesdienstes (Mogo) mit ihren Maschinen auf der Ludwig-Erhard-Straße. Rund 7000 Besucher sind nach Angaben des Veranstalters zum 40. Hamburger Motorrad-Gottesdienst am Michel gekommen. © dpa | Georg Wendt

Mogo in Hamburg – Stefan Gwildis sang im Michel

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Straßen ins Leben“. Der Hamburger Schauspieler und Musiker Stefan Gwildis sang im Michel den Mogo-Song „Fahre nicht schneller als dein Schutzengel fliegen kann“. Bischöfin Kirsten Fehrs sollte vom Kirchentag in Nürnberg ein Grußwort über Video senden. Bereits um 9 Uhr startete das Vorprogramm am Michel.

Musiker Stefan Gwildis sang vor Beginn des Hamburger Motorrad-Gottesdienstes vor dem Altar in der Hauptkirche St. Michaelis.
Musiker Stefan Gwildis sang vor Beginn des Hamburger Motorrad-Gottesdienstes vor dem Altar in der Hauptkirche St. Michaelis. © dpa | Georg Wendt

Rund um den Michel konnten sich die Teilnehmenden und Interessierte an verschiedenen Ständen über Klimaschutz, beim Allgemeinen Deutschen Automobilclub (ADAC) oder der Präventionsstaffel der Polizei Hamburg informieren, die kostenlose Warnwesten verteilte.

Mogo in Hamburg – viele Sperrungen in der City

In diesem Jahr wollten die Teilnehmer auch des beim Ironman tödlich verunglückten Motorradfahrers gedenken und für die Verletzten, Helfenden und Betroffenen beten. Besucher, die keinen Platz in der Kirche fanden, konnten die Veranstaltung über Lautsprecher verfolgen. Traditionell rollten die Biker nach der Andacht erstmals seit 2019 auf eine gemeinsame Ausfahrt in Richtung Süden.

Der Hamburger Stefan Uredat steht mit seiner Kawasaki Z750 und einem Hasenohrenüberzug auf seinem Helm vor Beginn des Mogo vor der Hauptkirche St. Michaelis.
Der Hamburger Stefan Uredat steht mit seiner Kawasaki Z750 und einem Hasenohrenüberzug auf seinem Helm vor Beginn des Mogo vor der Hauptkirche St. Michaelis. © dpa | Georg Wendt

Daher wurde der Straßenzug Ludwig-Erhard-Straße zwischen Holstenwall und Rödingsmarkt in der Zeit von etwa 9 Uhr bis 16 Uhr für den Verkehr voll gesperrt. In der Abfahrtsphase des Konvois wurde zudem ab 14 Uhr auch die Willy-Brandt-Straße bis etwa 16 Uhr voll gesperrt. Der Tross fuhr dann vom Michel kommend über die Elbbrücken und endete auf dem Parkplatz von Möbel-Kraft in Buchholz i. d. Nordheide.

Verkehr Hamburg: A1 im Süden der Stadt gesperrt

Darüber hinaus konnte es zu Störungen auf der Autobahn kommen. Eine Fahrbahnsanierung wird von Sonnabendmorgen bis zum späten Sonntagabend auf der A1 zu Behinderungen führen, konkret wird der Abschnitt zwischen dem Autobahndreieck Südost und der Anschlussstelle Stillhorn gesperrt werden. Weitere Informationen sind dazu im Internet zu finden.

Am Sonntagnachmittag stieg außerdem im Hamburger Volksparkstadion das Heimspiel der Hamburg Sea Devils gegen Düsseldorf Rhein Fire , zu dem etwa 30.000 Zuschauer erwartet wurden.

Neben den eingerichteten Umleitungen der Autobahn wurde Besucherinnen und Besuchern der Hamburger Innenstadt dringend empfohlen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln – am besten mit der Bahn – anzureisen. Allen übrigen Verkehrsteilnehmenden wurde empfohlen, die betroffenen Bereiche weiträumig zu umfahren.