Hamburg. Immer weniger Besucher und größere Verluste. Die SPD setzt stadteigenes Unternehmen unter Druck. Linke stellt Antrag in Bürgerschaft.

Unter den größeren deutschen Messen gibt es nur eine, die mitten in der Innenstadt ihren Standort hat: die Hamburger. Jetzt ist eine Debatte darüber entbrannt, ob die Messe mittel- bis langfristig umziehen soll, damit auf dem rund 170.000 Quadratmeter großen Areal am Rande des Karoviertels ein neues Quartier zum Wohnen und Arbeiten entwickelt werden kann. „Statt Messehallen, die die Hälfte des Jahres leer stehen, sollte hier mitten in der Stadt ein lebendiges, gemischtes Quartier mit dauerhaft preisgünstigen Wohnungen, Arbeitsplätzen und entsprechender Infrastruktur­ entstehen“, sagt Heide Sudmann, Stadtentwicklungsexpertin der Linken. Sie wird einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft einbringen.

SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf sagte dem Abendblatt, es sei die Aufgabe der Hamburg Messe und Congress (HMC), nun ein Zukunftskonzept für das Messegelände zu erarbeiten, mit dem in den kommenden Jahren die Anzahl der Veranstaltungen und der Besucher erhöht werden kann. „Dieses Areal ist ein echtes Juwel. Und sollte sich herausstellen, dass dort wegen zu geringer Nachfrage gewisse Flächen nicht mehr gebraucht werden, muss man über eine Neuordnung nachdenken. Und natürlich wäre dann auch Wohnungsbau eine Option.“ Ein Messegelände mitten in der Stadt zu haben sei „ein großes Privileg“, so der Sozialdemokrat. „Aber natürlich muss die Auslastung stimmen. Und daran muss die HMC arbeiten.“