Morgen eröffnet der Markt vor dem Hamburger Rathaus. Es ist der Startschuss für die Veranstaltungsreihe China Time in der Hansestadt.

Hamburg-Altstadt. Leuchtend rote Pagodenzelte, goldene Buddhafiguren, handbemalte Drachen, fliegende Fische und Fahnen mit chinesischen Schriftzeichen, rote Lampions und speziell gefertigte Himmelsballons - vom 3. bis zum 12. August geht es auf dem Rathausmarkt zu wie im Reich der Mitte. Auf einem liebevoll von Roncalli gestalteten Chinesischen Markt zeigen eigens aus China angereiste Kunsthandwerker ihre teils jahrhundertealten Künste. Der Markt ist Auftakt der China Time , die vom 9. bis zum 25. August in Hamburg stattfindet. Mit der Veranstaltungsreihe demonstriert Hamburg zum vierten Mal seit 2006 seine Verbundenheit mit der Volksrepublik. Diese ist auch wirtschaftlicher Art, denn die Hansestadt ist nicht nur seit 1986 Städtepartner von Shanghai: 700 Hamburger Unternehmen pflegen Handelsbeziehungen mit China, 400 chinesische Firmen haben sich Hamburg niedergelassen.

Glückssymbol der China Time ist der majestätische Drache, den das Hamburger Kupferunternehmen Aurubis zur ersten China Time gespendet hat. Mit seiner eleganten Körperhaltung, dem stolz gereckten Kopf und der zum Gruß erhobenen Tatze wird er der Hingucker auf dem Chinesischen Markt sein. Sieben Meter misst er von der Schnauze bis zur Schwanzspitze, mehr als fünf Meter ist er hoch, sein Gewicht beträgt 4,3 Tonnen. Die Reise, die er von der Veddeler Kupferhütte zum Rathausmarkt zurückgelegt hat, geriet so auch zu einer logistischen Herausforderung: Die Führer der Schute, die ihn gestern zunächst in den Travehafen transportierten, mussten bei Niedrigwasser fahren, damit er nicht mit den Hörnern an den Brücken hängen blieb. Heute Abend geht es weiter zum Kreuzfahrtterminal und von dort per Schwertransporter an den Rathausmarkt, wo ein Kran mit einem 30-Meter-Ausleger den Drachen an seinen Platz hievt.

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Mehr als 200 Veranstaltungen werden während der China Time in der Metropolregion präsentiert. Anlässlich des chinesischen Kulturjahres 2012 widmet sich auch das Schleswig-Holstein Musik Festival dem Land der Mitte. Zu den Höhepunkten gehören das internationale Drachenbootfestival "Enter the dragon" (11. und 12. August auf der Binnenalster), die Peking Oper "Im Wald der wilden Schwäne" (9. und 10. August, jeweils 20 Uhr, im Thalia-Theater), der Auftritt der chinesischen Popsängerin Dadawa (13. August, 20 Uhr, in der Neuen Flora), die Ausstellung "Eine andere Moderne" (16. August bis 16. September, Kunsthaus Hamburg), die Podiumsdiskussion "Chinesische Kunst und Gesellschaft" mit Kunstsammler Uli Sigg, Architekt Meinhard von Gerkan und dem Künstler Shan Fan (18. August, 15 Uhr, Kunsthaus Hamburg), das Hongkong Filmfestival (16. bis 31. August, Metropolis-Kino) - und der Chinesische Markt.

"Hier finden die Besucher Dinge, die es sonst wirklich nur in China gibt", sagt Roncalli-Projektleiter Michael Dahms, der den Markt organisiert. Die Marktbesucher können die Kunsthandwerker beim filigranen Zuckerziehen und beim Anfertigen kunstvoller Palmknoten erleben, sie können beobachten, wie sie kunstvolle Jadestempel schnitzen, Schattentheater-Figuren bauen, chinesische Lebensweisheiten auf Büttenpapier kalligrafieren. Besucher können sich auch kunstvoll frisieren lassen.

Zudem bieten Händler ihre Ware an, darunter Blechspielzeug und Bonsaischalen, Heilpflaster, Hochzeitsschränke oder chinesische Massagen.

Für typisch chinesisches Flair sorgt auch das Rahmenprogramm: das Spiel auf der Pferdekopfgeige (täglich 13 und 18 Uhr), ein Fächertanz (4. August, 15 Uhr), kostenlose Tai-Chi-Stunden, eine Modenschau mit prachtvollen Gewändern aus allen Epochen (5. August ab 14 Uhr, 10. August ab 17 Uhr), eine Kochvorführung und die Präsentation einen Buchs über chinesische Garküchen (10. August zwischen 11.30 und 13.30 Uhr), verschiedene Tanz- und Chorvorführungen (11. August, 14 Uhr) sowie eine große Tai-Chi-Show (11. August, 16 Uhr).