Billstedt würde einseitig als Verbrecher-Stadtteil dargestellt und das Image des Stadtteils “in diskriminierender Weise“ beschädigt.

Hamburg. In einem parteiübergreifenden Bündnis wehren sich Politiker und der Bürgerverein aus Billstedt gegen die Diskriminierung ihres Stadtteils durch die NDR-Reportage "Kiffen, klauen, zustechen" , die heute Abend (21.15 Uhr) erneut gezeigt werden soll. In einem gemeinsamen offenen Brief an NDR-Intendant Lutz Marmor kritisieren die Vorstände von CDU (David Erkalp), SPD (Hildegard Jürgens), Die Grünen (Michael Osterburg) , FDP (Bernd Ohde) sowie der Billstedter Bürgerverein (Hermann May), dass Billstedt einseitig als Verbrecher-Stadtteil dargestellt werde. "Die Billstedter Bürger wollen nicht, dass Billstedt als Beispiel hierfür gezeigt wird. Wir wollen nicht, dass mit Billstedt ein Exempel statuiert wird, das für Jugendbanden, Gewalt und soziales Elend steht", heißt es darin. Schon bei der Erstausstrahlung im März sei das Image von Billstedt "in diskriminierender Weise" beschädigt worden. Die Politiker bitten die Verantwortlichen, den Film nicht zu senden. Sollte dieser Bitte nicht entsprochen werden, werde man "den Protest auf eine breitere Basis stellen". Der NDR weist den Vorwurf einer tendenziösen Berichterstattung zurück. Der Film habe nicht den Anspruch, Billstedt zu porträtieren.