Hamburg . Der Opernsänger Klaus Florian Vogt spricht über Schubert, Gesang – und die Stärken und Schwächen des Großen Saals.

10. Stock, Elbphilharmonie. Die Sonne scheint weißgleißend ins Künstlerzimmer des Kleinen Saals, der Heldentenor bügelt. Zwischen Probe und Fototermin ist noch Zeit, das Hemd zu richten. Am Morgen ist Klaus Florian Vogt, einer der meistbeschäftigten Wagner-Tenöre, aus München angeflogen, ab Dienstag probt er die „Meistersinger“ in Salzburg, dazwischen singt er in Hamburg mit Mitgliedern des Philharmonischen Staatsorchesters die Uraufführung von Schuberts Liedzyklus „Die schöne Müllerin“. Na ja, beinahe jedenfalls: Es ist die Uraufführung der Bearbeitung von Andreas N. Tarkmann. Der hat das Klavier in Vogts Auftrag durch Streichquartett, Kontrabass, Klarinette, Fagott und Horn ersetzt. Vogt, am Bügelbrett, ist ganz auf das Gespräch konzentriert. Gelegentlich rückt er den Haarreif zurecht, den er wegen der langen Haare trägt, und hält kurz inne, um nach dem treffendsten Ausdruck zu suchen.

Hamburger Abendblatt: Hat Ihnen die „Müllerin“ mit Klavier nicht ausgereicht?