Hamburg. Das Hamburger Restaurant mit dem neu gestalteten Prunksaal hat beim Genussmichel gewonnen. Was die Gäste in Eimsbüttel erwartet.

  • Restaurant Mazza hat jetzt einen opulent eingerichteten Orientsaal
  • Libanesischer Starkoch hat bei der Speisekarte beraten
  • Was bei Gästen besonders beliebt ist, das sind die Vorspeisen

Als das Restaurant Mazza vor mehr als 20 Jahren am Moorkamp in Hamburg-Eimsbüttel eröffnet wurde, war orientalische Küche in Hamburg noch eher ungewöhnlich. Inzwischen gibt es eine Reihe von ausgefallenen Restaurants in der Hansestadt. Nun wurde das Restaurant, ein Pionier der syrisch-libanesischen Küche, modernisiert und am Montagabend bei der Verleihung des Genuss Michel 2024 als bestes orientalisches Restaurant Hamburgs ausgezeichnet.

Der Syrer Nihad Al Chariki hat viel Herzblut in die Neugestaltung des großen Festsaals gelegt, der nach monatelangem Umbau nun den Namen „Orientsaal“ trägt. „Ich wollte Damaskus nach Hamburg bringen“, sagt der Geschäftssführende Gesellschafter. Und das bedeutet sichtlich Opulenz: Die Decke ist mit einem mit Blattgold besetzten Mosaik verkleidet und funkelt im Licht.

Restaurant Hamburg: Das Mazza in Eimsbüttel erfindet sich neu

Die weißen Sprossenfenster sind von orientalischen Bögen umrahmt, es gibt komfortable Samtsessel in den Farben Taupe und Petrol, dazu Granittische mit Eichenholzrahmen. Auf einer kleinen Bühne am Ende des Saals wird mehrmals die Woche Livemusik als Untermalung beim Essen gespielt. Von der Decke hängen große orientalische Lampen.

Ein besonderer Hingucker ist auch die beleuchtete Bar aus Onyx, die warmes Licht verströmt. Dahinter befinden sich beleuchtete Regale, auf denen Spirituosen aufgereiht stehen. Am Eingang zum Saal sprudelt ein kleiner Springbrunnen. „Den hat in Damaskus jedes Haus“, sagt Al Chariki.

Das Restaurant Mazza in Eimsbüttel befindet sich in einem Haus aus dem Baujahr 1904.
Das Restaurant Mazza in Eimsbüttel befindet sich in einem Haus aus dem Baujahr 1904. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Er hat sämtliches Inventar in Syrien herstellen lassen und importiert, sagt der 51 Jahre alte Gastronom, der auch Architekt ist. Doch für die Gastronomie habe er immer schon eine Leidenschaft gehabt – und bereits in Damaskus ein Restaurant betrieben. 2013 sei er nach Deutschland gekommen und habe an der Universität Kassel seinen Doktor gemacht. Sein Antrieb: Er will den Deutschen die syrische Kultur und das Essen näherbringen.

Mazza in Eimsbüttel: Im Orientsaal ist Platz für 100 Gäste

Der Orientsaal mit 100 Plätzen auf 200 Quadratmetern, in dem Feiern stattfinden, der aber ansonsten als Restaurant genutzt wird, ist mit einer Flügeltür mit dem sogenannten Okzidentsaal verbunden. Dieser im Vergleich etwas schlichtere Saal wurde ebenfalls neu gestaltet und bietet auf 60 Quadratmetern 45 Plätze.

Mazza in Hamburg-Eimsbüttel: Der Orientsaal wurde acht Monate lang umgebaut. Die goldene Decke ist ein Hingucker.
Mazza in Hamburg-Eimsbüttel: Der Orientsaal wurde acht Monate lang umgebaut. Die goldene Decke ist ein Hingucker. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

„Beide Räume können auch gemeinsam genutzt werden“, sagt Mazza-Eventmanagerin Susanne Heermann. Dann könne beispielsweise auch im kleineren Saal das Büfett aufgebaut werden, während im Orientsaal gegessen werde. Der eigentliche Restaurantbereich umfasst 42 Plätze.

Die Bar im Orientsaal ist aus Onyx gestaltet, der von hinten beleuchtet wird.
Die Bar im Orientsaal ist aus Onyx gestaltet, der von hinten beleuchtet wird. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

„Jetzt wollen die Gäste aber bevorzugt im Orientsaal speisen“, sagt Heermann. Ihre Kollegin Kerstin Apelt erinnert daran, dass das Teilen von Gerichten in Deutschland keine Tradition gehabt habe. „Wir bieten hier 30 Sorten Vorspeisen an. Dieses Essen wird zelebriert, man lernt die Vielfalt der Küche kennen.“ In einer Ecke des Orientsaals sorgt auch ein neuer, mit Kupfer verkleideter Ofen, in dem spezielles Brot gebacken wird, für Heimeligkeit.

Mazza-Geschäftsführer: „Libanesischer Starkoch hat uns beraten“

Um neue Impulse für die Gerichte zu bekommen, hat Nihad Al Chariki den libanesischen Starkoch Joe Barza konsultiert. „Er hat uns bei der Speisekarte beraten.“ In der Küche arbeitet weiterhin der lang gediente Küchenchef Mohammed Reda Tamraz.

In diesem kupferverkleideten Ofen wird im Restaurant Mazza in Eimsbüttel Brot gebacken.
In diesem kupferverkleideten Ofen wird im Restaurant Mazza in Eimsbüttel Brot gebacken. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Auf der Karte des Mazza in Eimsbüttel stehen neben den syrischen Vorspeisen Hauptgerichte wie Maklube, ein Auberginen-Reis-Gericht (17,90 Euro), Falafel (6,50 Euro als Vorspeise, 17,50 Euro als Hauptgericht) und Lammfilet (32 Euro). Ein Vier-Gänge-Menü wird für 47,90 Euro angeboten.

Restaurant Hamburg: Ein Lokal gleichen Namens gibt es auch in Poppenbüttel

Nihad Al Chariki hat das Mazza 2021 vom Gastronomen Samer Charouf übernommen. Dieser betreibt weiterhin das gleichnamige Restaurant Mazza in Poppenbüttel sowie die Brasserie En Cœur an der Klosterallee in Harvestehude.

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Das Haus, das 1904 vom Guttempler-Orden errichtet wurde, hat eine wechselvolle Geschichte. Es war Beratungsstelle für Alkoholiker, Lazarett und wurde 1995 an die Arbeiterwohlfahrt (AWO) verkauft, die es umfangreich sanieren ließ. So steht es auf einer Tafel im Treppenhaus. Neben dem Hotel YoHo beherbergt das Haus Tagungsräume und eben das Mazza.

Das Restaurant Mazza ist täglich ab 18 Uhr geöffnet. Moorkamp 5 in Hamburg-Eimsbüttel. Mehr Informationen: www.mazza-hamburg.de. Kostenfreie Parkplätze gibt es hinter dem Haus.