Hamburg. Es ist bereits die 15. Filiale der Schweden in Hamburg. Und es gibt weitere Pläne für die Hansestadt – und an der Ostsee.

Der 15. Standort von Espresso House in Hamburg liegt an der Osterstraße 140 in Eimsbüttel und hat am Dienstag eröffnet. „Jetzt sind wir auch in diesem angesagten Viertel vertreten“, sagt Nikolas Niebuhr im exklusiven Abendblatt-Gespräch. Der 49-Jährige ist der Geschäftsführer von Espresso House in Deutschland.

„Die Osterstraße ist ein Ort, mit dem sich die Nachbarschaft identifiziert und die hier zum Einkaufen und Verweilen herkommt.“ Genau auf diese „Neighbourhoods“ setze man auch bei der Expansion – und vor allem in der Hansestadt sehe man noch ein großes Potenzial, so Niebuhr.

Café Hamburg: Espresso House zieht an die Osterstraße

Das Unternehmen kommt aus Schweden und hatte die Hamburger Balzac Kette 2017 übernommen. Der Name ist inzwischen komplett verschwunden. Es wurden Filialen geschlossen und neue eröffnet – wie zum Beispiel am Gänsemarkt und am S-Bahnhof Barmbek – im gemütlichen Wohnzimmerdesign, entworfen von einem schwedischen Architekten.

An der Osterstraße – bislang war in den Räumen eine Bankfiliale untergebracht – stehen 60 Plätze innen und mehr als 20 auf der Terrasse zur Verfügung. Neben diversen Kaffeespezialitäten aus der eigenen Rösterei in Schweden (der Bestseller soll Cappuccino sein) werden auch schwedisches Gebäck wie Kanelbulle oder Chocolat Balls angeboten. „Aber auch lokale Klassiker wie das Franzbrötchen können bei uns bestellt werden – Bagels und Focaccias stehen ebenfalls auf der Karte.“

Espresso House: Firmenzentrale zieht in Hamburger City um

Der deutsche Hauptsitz des Unternehmens, das zur JAB Holding Company gehört, ist in Hamburg in einer der Büroetagen in der Europa Passage. Niebuhr nimmt einen Schluck Kaffee und sagt: „Wir werden mit unserer Zentrale umziehen, haben neue Flächen in der Innenstadt im Auge.“

Espresso House hat 42 Filialen in Deutschland, in diesem Jahr stehen noch Neueröffnungen in Köln – dort wird zum ersten Mal ein Franchisenehmer einen Standort aufmachen – und im Berliner Ostbahnhof und Göttingen an. „Wir werden im kommenden Jahr voraussichtlich das 50. Espresso House in Deutschland eröffnen. Aktuell sieht es so aus, dass wir ab 2024 pro Jahr 20 bis 25 neue Standorte planen“, sagt Niebuhr.

Neue Filialen in Hamburg: Potenzial für bis zu 20 weitere Standorte

Und dabei spielt auch Hamburg eine große Rolle. Hier könne man durchaus noch 15 bis 20 Espresso Houses eröffnen. Niebuhr: „Wir brauchen dafür nur die passenden Flächen, so ab 120 Quadratmeter plus Nebenfläche in den richtigen Lagen. Der Winterhuder Marktplatz wäre ein Wunschstandort. Auf der Uhlenhorst würden wir auch gerne ein Espresso House etablieren, und auch in Eppendorf wären wir interessiert an einem weiteren Standort.“

Und in der Innenstadt? „Da sind wir schon gut vertreten, aber die Mönckebergstraße wäre natürlich der Place to be.“ Fest steht bereits ein weiterer Standort in Hamburg. Im Frühjahr soll das XXL-Einkaufszentrum Westfield Hamburg-Überseequartier in der HafenCity eröffnen. Espresso House hat dort eine 280 Quadratmeter große Fläche angemietet. „Es könnte sein, dass wir dort noch eine weitere Minifiliale mit 20 Quadratmetern eröffnen. Die könnte dann von der großen beliefert werden.“

Expansion an die Ostsee geplant: Timmendorfer Strand wäre Wunschort

Bei den Expansionsplänen spielt der Norden eine große Rolle. Niebuhr nennt Flensburg als weiteren Wunschstandort, und die Reise geht ans Meer. „Mein Ziel ist es, dass wir 2025 mit Espresso House auch an der Ostsee vertreten sind. Ferienorte wie Timmendorfer Strand oder Scharbeutz wären ideal für unser Konzept.“

Gerade wurde dem Unternehmen in der Fußgängerzone von Timmendorf eine Fläche angeboten, die sei aber leider zu klein gewesen. Und wer wächst, braucht auch Personal. „Wir sind natürlich ständig auf der Suche nach Barista, die in unseren Espresso Houses die Gäste umsorgen. Dabei sind Quereinsteiger auf jeden Fall willkommen.“ Aktuell sind es in Deutschland rund 480 Angestellte, insgesamt etwa 6000. Das Unternehmen ist Marktführer in Skandinavien und betreibt mittlerweile mehr als 500 Coffeeshops.

Café Hamburg: Espresso House führt neue Preise ein

Übrigens werden die Preise bei Espresso House im Juni noch mal leicht angehoben. „Die Mehrausgaben für Rohstoffe und auch die gestiegenen Lohnkosten lassen uns keine andere Wahl. Aber ich kann versprechen, dass es nun erst mal das letzte Mal sein wird“, so Nikolas Niebuhr. Der Bestseller-Cappuccino kostet dann übrigens in der kleinen Version 4,40 Euro und in der Standardversion 4,90 Euro.

Der Diplom-Kaufmann leitet Espresso House in Deutschland seit Anfang 2018 und war zuvor unter anderem als Vertriebsleiter National für die Bäckereikette Kamps und BackWerk tätig.