Hamburg. Derzeit sind die Schaufenster des Klinkergebäudes am Grindelberg verhängt. Alexander Siemers hat charmante Ideen für das Areal.

Er beschreibt sich selber als „klassischen Tausendsassa“, und davon werden künftig ziemlich viele Menschen profitieren. In direkter Nähe zu Isemarkt, U-Bahn-Haltestelle Hoheluftbrücke und Holi Kino eröffnet Alexander Siemers, Spross der bekannten Hamburger Unternehmer- und Stifterfamilie, demnächst am Grindelberg eine Kaffee-Bar.

Noch sind die Scheiben der früheren Bäckerei Allaf an der Ecke Schlankreye abgehängt. Ebenso wie die des ehemaligen Restaurants Grindelberger unmittelbar daneben. Beide Läden im prominenten Klinker-Gebäude an der Ecke Schlankreye werden derzeit renoviert und gehören zum umfangreichen Immobilienportfolio der Siemers Hausverwaltung, in die auch der künftige Gastronom mittlerweile eingestiegen ist.

Hamburg-Harvestehude: Neues Leben zwischen Holi Kino und Hoheluftbrücke

Studiert habe er Medien, berichtet der 35-Jährige, der derzeit im Familienbetrieb angestellt ist. „Aber eigentlich bin ich ein Gastrokind.“ Schon während des Studiums habe er in der Mars Bar gejobbt, zwischen 2014 und 2017 das Kleine Café am Blankeneser Marktplatz betrieben, dann leitete er fünf Jahre lang die Filiale von Elbgold in der Innenstadt.

Das hat sein Interesse an richtig gutem Kaffee geweckt – und den will er künftig in seinem Café am Grindelberg verkaufen. Besser gesagt: in seiner Kaffee-Bar. „Anders als in einem Café geht es bei mir mehr um Kaffee als um Speisen“, betont Siemers.

Viele fantastische Röstereien in Hamburg und Umgebung

Dass Kaffee mittlerweile viel mehr ist als ein eher bitteres, schwarzes Heißgetränk mit Koffein wird schnell klar, wenn man Alexander Siemers darüber sprechen hört. „Ähnlich wie bei Naturweinen liegt auch bei Kaffee der Fokus mittlerweile auf Herkunft und Anbau.“ Interessant seien kleine Betriebe, die möglichst naturnah anbauten.

Doch auch der ganz besondere Kaffee von einer kleinen Parzelle in Äthiopien ist nur dann gut, wenn er auch entsprechend weiterverarbeitet wird. „Nur eine erfahrene Rösterei kann die Nuancen des Kaffees zur Geltung zu bringen.“ In Hamburg und der Umgebung gebe es eine Menge dieser fantastischen Betriebe.

In der Kaffee-Bar werden auch Snacks und Kuchen angeboten

Wer die künftige Kaffee-Bar betritt, sieht bereits die freigelegten Klinker-Träger zwischen den Fenstern und die ebenfalls hinter abgehängten Decken zum Vorschein gebrachten genieteten Stahlträger. Leitungen und Elektrik wurden neu verlegt, der Fußboden neu gegossen, sodass demnächst der Terrazzo verlegt werden kann.

Ein großer Tresen soll den Mittelpunkt des Ladens bilden. Für das Mobiliar werde viel Walnuss-Holz verwendet, sagt Siemers. Außer Kaffee-Spezialitäten will er auch gut gemachte Snacks und Kuchen anbieten.

Asiatisches Restaurant eröffnet in ehemaligem Grindelberger

Im Juli oder August soll es losgehen, zunächst erst mal von 8 bis 18 Uhr. „Langfristig“, so der künftige Gastgeber, „möchte ich aber auch abends Aperitivo anbieten.“ In einem Wohngebiet mit Kino und Restaurants im Umfeld ist das sicher keine schlechte Idee.

Zumal demnächst noch ein Restaurant dazukommt. Nachdem 2019, links von der künftigen Kaffee-Bar, das Klinker eröffnet hat und vor sechs Monaten in der Oberstraße das Reichlich, wird wohl im Sommer ein asiatisches Restaurant im ehemaligen Grindelberger einziehen.

Familienfreundliches Restaurant nahe der Hoheluftbrücke

„Es ist ein Familienunternehmen, das in Hamburg schon mehrere Restaurants betreibt und ein gutes Konzept für die große Fläche hat“, weiß Siemers. Mehr will er nicht verraten – nur, dass der Laden familienfreundlich und preislich moderat sein werde.

Demnächst möchte Siemers mit Bezirk und Wegewart überlegen, wo und in welchem Umfang er und sein künftiger Nachbar draußen Tische und Stühle aufstellen dürfen. „Mir schwebt eine Art Piazza vor, die sich vom Grindelberg in die Schlankreye bis vors Holi Kino zieht.“

Restaurant Hamburg: Piazza zwischen Grindelberg und Holi Kino

Optisch eingerahmt werden könnte die neue Piazza durch Lichterketten – so, wie es das Restaurant Klinker bereits mit seinem Außenbereich macht – oder durch Holzelemente. Wie auch immer – die Pläne von Alexander Siemers würden der momentan unscheinbaren Ecke eine Menge Charme verleihen.