Sandwiches, Pimm's und Kilt. Wie immer im Juni lud der Anglo-German-Club ein, um nachträglich den Geburtstag der Queen zu feiern.

Hamburg. 1000 Schiffe drängten sich vor gut zwei Wochen anlässlich des 60. Thronjubiläums von Queen Elizabeth II. auf der Themse in London. Mit einer solchen Parade auf der Alster konnte der Anglo-German Club gestern Abend zwar nicht aufwarten, gefeiert wurde die britische Monarchin bei der Jubilee Garden Party in der Villa am Harvestehuder Weg aber trotzdem sehr stilvoll und vor allem very British. Natürlich gab es auch in diesem Jahr wieder den obligatorischen Pimm's (Likör auf Gin-Basis) und kleine liebevoll zubereitete Sandwiches.

Immer im Juni lädt der Anglo-German-Club ein, um den Geburtstag der Queen zu feiern - und in diesem Jahr das diamantene Thronjubiläum gleich mit. Geboren ist die Monarchin allerdings am 21. April 1926. Dennoch wird in London und auch in Hamburg erst rund acht Wochen später gefeiert. Das Wetter ist dann beständiger, und die Parade muss nicht unter dem Regenschirm betrachtet werden. Auch die Gäste der britisch-hanseatischen Gartenparty brauchen keine Sorge zu haben, dass sie sich erkälten. "In London hat das mit dem Sonnenschein ja nicht so gut geklappt. Da hat es ordentlich geregnet. Wir aber haben wie in den Vorjahren wirklich wieder großes Glück mit dem Wetter", freute sich der Gastgeber.

So wie in den vergangenen Jahren hatte der Club mit Honorarkonsul Claus-G. Budelmann wieder rund 500 Gäste eingeladen. Gekommen waren vor allem Vertreter des konsularischen Korps und bekannte Hamburger Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Der Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert hatte frische Erinnerungen an die Jubiläumsfeiern in London mit im Gepäck. "Die Stimmung dort war hervorragend. Die Königin hat unumstritten eine fabelhafte Figur gemacht", schwärmte er.

Der britische Botschafter Simon McDonald hatte es vor zwei Wochen jedoch nicht nach London geschafft. "Ich habe mir aber wirklich alles im Fernsehen angesehen. Elizabeth II. regiert ja schon länger, als ich lebe. Das ist einfach beeindruckend", erzählte McDonald, der schon mehrere Male das Glück hatte, die liebenswerte Monarchin zu treffen. Auch Claus-G. Budelmann hatte in seiner Ansprache nur lobende Töne für Elizabeth II. übrig. "Sie hat bisher einen hervorragenden Job gemacht. Sie ist eine tolle Frau mit einer liebenswerten Persönlichkeit und einem ganz fantastischen Sinn für Humor", sagte er. Und tatsächlich bahnte sich - pünktlich zur Ankunft der Gäste - die Sonne ihren Weg durch die Wolken und schien auf die Festgesellschaft. Auch wenn die Königin selbst nie zum Gartenfest die Reise in die Hansestadt antritt, war ein gewisser royaler Dresscode selbstverständlich Pflicht.

Viele Damen trugen elegante Cocktailkleider in frischen Pastelltönen, einige von ihnen schmückten ihr Haupt sogar mit einem festlichen Hut, Männer trugen Fliege und Kilt (Schottenrock). Andächtig lauschten die Anwesenden der britischen und der deutschen Nationalhymne, gespielt vom Hamburger Polizeiorchester.

In den vergangenen Jahren hatte immer ein britisches Orchester gespielt. Doch wegen der Jubiläumsfeiern hatten sie in ihrem Heimatland alle Hände voll zu tun. Später holten vier britische Soldaten, gekleidet in festlicher Uniform, bei der sogenannten Sunset Ceremony die Fahne ein. Elizabeth II. hätte gewiss Freude an dieser Feier zu ihren Ehren gehabt.