Ochsenwerder. 21 Teams haben sich für die Übungs- und Ausbildungsfahrt bei der FF Neudorf angemeldet. Warum sie auch als „Königsdisziplin“ gilt.

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Neudorf haben in diesem Jahr extrem viel vorzubereiten und zu organisieren. Denn bei der Wehr vom Elversweg steigen in den kommenden Monaten gleich zwei Mega-Events der Vier- und Marschländer Feuerwehren. Neben dem Schlauchbootwettkampf im vergangenen Jahr konnte die FF Neudorf auch die bisher letzte Auflage der Übungs- und Ausbildungsfahrt der Freiwilligen Feuerwehren gewinnen, die 2018 von der FF Spadenland ausgerichtet worden war.

Als erfolgreichste Marschländer Wehr standen die Neudorfer damit schon viermal auf dem Siegertreppchen – und sind neben dem Schlauchbootwettkampf im August nun auch Ausrichter der Feuerwehr-Rallye. Eigentlich war die bereits für das Frühjahr 2020 geplant, musste pandemiebedingt aber wenige Wochen vor dem Termin abgesagt werden. Nun kann die Übungs- und Ausbildungsfahrt wieder starten: Am Sonntag, 26. März, gehen 21 Teams auf Tour durch die Marschlande. Zugesagt haben Mannschaften von Feuerwehren aus den Vier- und Marschlanden, Bergedorf, Gastwehren aus Schleswig-Holstein sowie eine Staffel der Feuerwehr-Akademie, berichtet Torben Klingwort, Wehrführer der FF Neudorf.

Übungs- und Ausbildungsfahrt deckt alle Einsatzbereiche der Feuerwehr ab

Seit mehr als 30 Jahren gehen – wenn nicht gerade eine Pandemie den Wettkampf ausbremst – alle zwei Jahre bis zu 25 Wehren auf diese Tour. Die Rallye gilt als „Königsdisziplin“, schließlich müssen knifflige Aufgaben in technischer Hilfeleistung, Erstversorgung oder Brandschutz gemeistert werden: „Die Rallye ist auf einem sehr hohen Niveau quer durch alle Einsatzbereiche der Feuerwehr“, erklärt Torben Klingwort.

Der Spaßfaktor steht – anders als beim Schlauchbootwettkampf – im Hintergrund. Trotzdem mache die Teilnahme viel Freude, könnten die Kameradinnen und Kameraden dabei doch ihr Können unter Beweis stellen, so der Wehrführer, der vor allem auch in der Vorbereitung großen Mehrwert sieht: „Sie hat den größten Lerneffekt, sowohl für die Teilnehmer als auch für die Veranstalter“, weiß Torben Klingwort.

Szene aus 2018: Der Puppen-Patient muss „reanimiert“ werden – hier vom Team der FF Kirchwerder-Nord.
Szene aus 2018: Der Puppen-Patient muss „reanimiert“ werden – hier vom Team der FF Kirchwerder-Nord. © BGZ | Diekmann

Die Übungs-­ und Ausbildungsfahrt ist die größte ihrer Art in Hamburg und braucht intensive Vorbereitung. Allein die Materialbeschaffung für 21 Stationen ist zeitaufwendig. Zudem steckt viel Arbeit in den Aufgabenzetteln für die Teams und die Bewertungsbögen für die Schiedsrichter: „Da darf nicht erst darüber diskutiert werden, das muss jeder sofort verstehen“, erklärt Torben Klingwort.

Start der Rallye ist um 8 Uhr am Ochsenwerder Norderdeich

In jedem Fall wird das Aufkommen von Feuerwehrfahrzeugen auf den Deichen am 26. März deutlich höher sein als sonst: Die Rallye startet um 8 Uhr am Ochsenwerder Norderdeich, jede Wehr fährt dann zu einer der 21 Stationen, durchläuft im Anschluss auch alle anderen. Stationen werden bei Marschländer Wehren und einigen Privatleuten sein. Die Siegerehrung ist für 17 Uhr auf dem Hof Siemers am Ochsenwerder Norderdeich 104 geplant.

60 Schiedsrichter stehen bereit, um die Fähigkeiten vom Löschangriff bis zu Theoriefragen zu beurteilen. Damit es keinen Punktabzug gibt, muss alles streng nach den Richtlinien der Hamburger Feuerwehr stimmen – und in der vorgeschriebenen Zeit liegen. Nur fünf Minuten sind jeweils vorgesehen. Am Tag der Rallye werden viele helfende Hände gebraucht – angefangen bei den Freiwilligen (meist Frauen der Feuerwehrmänner), die schon morgens um 5 Uhr Brote schmieren, über die Jugendwehr bis zur Unterstützung von der Feuerwehrakademie.