Ochsenwerder. Bis zu 20 ältere Menschen kommen alle zwei Wochen im Pastorat zusammen. Wie Ehrenamtliche unterstützen können.

Die Kirchengemeinde St. Pankratius zu Ochsenwerder braucht dringend Verstärkung: Gesucht werden Ehrenamtliche, die bei der Vorbereitung und Betreuung der Seniorennachmittage helfen. Von den vier Ehrenamtlichen sind zwei altersbedingt ausgeschieden. Auch in anderen Bereichen der Gemeindearbeit werden noch Helfer benötigt.

Die zweistündigen Seniorentreffs im Pastorat am Alten Kirchdeich 8 sind an jedem ersten und dritten Mittwoch im Monat von 15 Uhr an. Es gibt Kaffee und Kuchen, Klönschnack und Gesang. „Es werden auch Witze erzählt, es geht immer sehr lebhaft zu“, sagt Werner Sannmann (72), Vorsitzender des Kirchengemeinderats. Manchmal spiele die Kantorin Klavier, ein anderes Mal lese der Pastor Geschichten vor. Es werde auch Plattdeutsch gesprochen.

Ehrenamtliche Helfer für Seniorentreff Ochsenwerder gesucht

Die Helfer stellen Möbel und Geschirr bereit, kochen Kaffee, besorgen Kuchen und vielleicht auch mal Blumen als Tischdeko. „Die Kosten übernimmt die Kirchengemeinde“, sagt Sannmann. Während des Treffs gehe es darum, Kaffee nachzuschenken – „und vielleicht auch mal ein Schnäpschen“. Natürlich dürften sich die Betreuer auch selbst Kaffee und Kuchen auftischen, seien sie in der Klönschnackrunde willkommen. Sannmann: „Sie sind ja auch die Ansprechpartner vor Ort. Moderieren müssen sie die Treffen aber nicht.“

Pro Treff würden zwei Helfer benötigt. Zeitaufwand: Rund vier Stunden pro Seniorennachmittag. Da nicht alle immer Zeit hätten, sei ein größerer Pool von Ehrenamtlichen, die gelegentlich mithelfen, wünschenswert. Bisher seien die Senioren-Betreuer meist Frauen über 50 gewesen, aber jeder Erwachsene ist willkommen. Zu den geselligen Runden würden durchschnittlich 15 bis 20 ältere Menschen aus dem Kirchspiel Ochsenwerder erscheinen. „Sie bilden oft Fahrgemeinschaften“, sagt Sannmann.

Zahl der Mitglieder der Kirchengemeinde deutlich geschrumpft

Rund 2000 Mitglieder zählt die Kirchengemeinde Ochsenwerder. „Vor zehn Jahren waren es etwa doppelt so viele“, sagt Sannmann. Einerseits sterben alte Gemeindeglieder, andererseits rücken selten Jüngere nach. „Es ist bei uns wie in allen anderen Kirchengemeinden auch“, sagt der Vorsitzende des Kirchengemeinderats. „Ich freue mich über jeden, der sein Kind taufen lassen möchte.“

Wer Zeit und Lust hat, zu helfen, kommt einfach bei einem der Seniorennachmittage vorbei oder meldet sich bei Werner Sannmann unter Telefon 040/737 30 48.

Auch in den Ausschüssen des Kirchengemeinderats seien neue Gesichter willkommen. Sannmann: „Leider ist es schwer, Leute zu finden, die sich einbringen wollen – und im besten Falle einen gewissen Sachverstand mitbringen.“ Sie können etwa bei der Pflege der Website (Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit) oder bei der Organisation von Konzerten (Musikausschuss) helfen. Wer etwas von Zahlen und Etats versteht, ist im Finanzausschuss willkommen. „Eine Kirchengemeinde ist wie eine Firma, in der viele Aufgaben zu erledigen sind“, sagt Sannmann.

Fünf der sieben Kirchengemeinderatsmitglieder sind neu

Der Kirchengemeinderat wurde erst vor Kurzem gewählt, Sannmann geht als Vorsitzender in seine zweite Legislaturperiode. Jeder Ausschuss wird von einem Ratsmitglied geleitet, meist sind die weiteren Mitglieder auch aus dem Kirchengemeinderat (KGR). Viele KGR-Mitglieder seien in mehreren Ausschüssen dabei. Die Ausschüssen hätten im Durchschnitt zwei bis drei Mitglieder, früher seien es „eher weniger“ gewesen.

Von den sieben KGR-Mitgliedern sind fünf neu. „Sie müssen sich erst einmal einarbeiten“, sagt Sannmann, der selbst im Bau- und im Friedhofsausschuss mitarbeitet. Was die neue Gruppe angeht, ist Sannmann zuversichtlich: „Diese KGR-Mitglieder wollen sich einbringen.“ Das habe man beim alten Kirchengemeinderat nicht von jedem Mitglied behaupten können.

Sannmann, gelernter Landwirtschaftsmeister und Gärtnermeister, verdiente früher sein Geld als Friedhofsverwalter in Ohlsdorf. Seit 15 Jahren arbeitet er im KGR mit. „Ohne Ehrenamt geht in unserer Gesellschaft gar nichts“, sagt er. Doch früher, vor einigen Jahrzehnten, sei es leichter gewesen, Ehrenamtliche zu gewinnen. „Vielleicht, weil es damals weniger Freizeitangebote gab und sie beruflich nicht so gefordert waren. Heute haben die Menschen einfach weniger Zeit.“