Neuengamme. Projekt bringt vier Flächen in den Vier- und Marschlanden zum Blühen. Nicht nur das Wetter ist eine große Herausforderung.

Die Vier- und Marschlande sollen auch in diesem Sommer wieder aufblühen: „Wir haben im Mai unsere Flächen ausgesät“, sagt Birger Riechmann, der das Projekt „Hamburg blüht“ im Herbst 2020 gemeinsam mit Landwirten aus den Vier- und Marschlanden initiiert hat.

Seitdem wurden bereits in den Jahren 2021 und 2022 Flächen an verschiedenen Stellen des Landgebiets zum Blühen gebracht: Damit soll nicht nur die Artenvielfalt gestärkt, sondern auch die Verbindung zwischen Landwirten und Verbrauchern in und um Hamburg gestärkt werden, erklärt Birger Riechmann. Zudem bieten die Flächen, die den Sommer über einen schönen Anblick für Einheimische und Touristen.

Saat für Blühflächen von „Hamburg blüht“ ist bereits im Boden

Neben Phacelia in hellem Lila und pinken Malven sind auch weiße Kamille, roter Mohn und gelbe Sonnenblumen in der Saatmischung enthalten. Mitte Juli könnten die ersten Blüten zu sehen sein, prognostiziert Birger Riechmann. Allerdings wäre dafür auch dringend Regen nötig, weiß der gelernte Landwirt und studierte Agrarwissenschaftler.

Nicht nur die Wetterlage ist in diesem Jahr eine große Herausforderung für das Projekt. Durch die angespannte wirtschaftliche Lage mit Inflation und gestiegenen Energiepreisen ist auch die finanzielle Situation bei vielen Menschen angespannt, dass sie sich eine „Luxusausgabe“ als Blütenbotschafter derzeit nicht leisten, weiß Riechmann.

Drei Hektar verteilen sich auf vier verschiedene Flächen

Trotzdem ist es gelungen, Blühflächen auf insgesamt drei Hektar anzulegen. Auch wenn das fast zwei Hektar weniger sind als 2022, ist der 26-Jährige mit dieser Menge vollkommen zufrieden: „Ich habe ja damit gerechnet, dass es aufgrund der Unsicherheit weniger werden wird und freue mich umso mehr, dass viele Unternehmen als Unterstützer dabei geblieben sind.“

Aufgestockt werden könne aber noch immer, betont Birger Riechmann. Bis Ende Juni könnte man noch zum Blütenbotschafter werden, so Riechmann. Eine Patenschaft für 20 Quadratmeter kostet 10 Euro, für 25 Euro werden 50 Quadratmeter zum Blühen gebracht, 100 Quadratmeter kosten 50 Euro und 200 Quadratmeter kosten 100 Euro.

Bis Ende Juni können noch Patenschaften übernommen werden

Die drei Hektar verteilen sich auf vier verschiedene Flächen, die sich teilweise an anderen Standorten befinden als noch im vergangenen Jahr: Statt an der Ecke Jean-Dolidier-Weg/Kiebitzdeich liegt die Blühfläche in Neuengamme nun direkt am Vierländer Bahndamm auf dem Abschnitt zwischen Neuengammer Hinterdeich und Feldstegel. „Sie lädt so zu einer schönen Radtour oder einem großen Sonntagsspaziergang ein“, sagt Birger Riechmann.

Ebenso soll es in Ochsenwerder am Avenberg sowie am Ende des Brookdeichs parallel zur A25 blühen. Die vierte Blühfläche ist bereits aus dem letzten Jahr bekannt: Sie grenzt direkt an den westlichen Rand von Bergedorf-West und befindet sich auf dem Areal, auf dem künftig Oberbillwerder entstehen soll. Weitere Infos im Internet: www.hamburg-blueht.de.