Hamburg. Am 3. Mai 1945 befreiten britische Truppen Hamburg von der Nazi-Diktatur. Dem 76. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager wird am Montag, 3. Mai, am Jean-Dolidier-Weg 75 gedacht. In der KZ-Gedenkstätte Neuengamme ist wegen der Pandemie ein Gedenken ohne Publikum vor Ort geplant.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher und weitere Redner werden ausschließlich vor Fernsehkameras sprechen: Die Reden werden live im Internet (ndr.de) übertragen.
Bürgermeister Tschentscher spricht zum Jahrestag im KZ Neuengamme
Von 17 Uhr an werden Tschentscher sowie Professor Detlef Garbe (Vorstand Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte), die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien und Maria Bering (Ministerialdirektorin bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien) sprechen – im ehemaligen Klinkerwerk.
Livia Fränkel, Überlebende des Konzentrationslagers Neuengamme, und Dr. Martine Letterie, Präsidentin der Amicale Internationale KZ Neuengamme, versenden Videobotschaften übers Internet. Sie werden auf eine Großbildleinwand übertragen.
Im Klinkerwerk werden symbolisch 1000 Stühle aufgestellt, die leer bleiben
Im Klinkerwerk werden 1000 Stühle aufgestellt, die leer bleiben. „Sie sollen daran erinnern, dass zahlreiche Gäste – darunter Überlebende von Konzentrationslagern und deren Nachfahren – erneut aufgrund der Pandemie nicht zur Gedenkfeier kommen können. Für einige dieser alten Menschen wäre es vermutlich die letzte Gelegenheit gewesen, in Neuengamme der Befreiung zu gedenken“, sagt Dr. Iris Groschek, Sprecherin der KZ-Gedenkstätte.
Nach den Ansprachen sollen Kränze am Internationalen Mahnmal niedergelegt werden. Der Leiter der Gedenkstätte, Dr. Oliver von Wrochem, spricht einige Worte.
Gedenkfeier mit Hunderten Gästen wie schon 2020 wegen Corona abgesagt
Im vergangenen Jahr war der Bürgermeister ebenfalls in der KZ-Gedenkstätte. Damals gab es lediglich ein stilles Gedenken, an dem auch Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit und Kultursenator Carsten Brosda teilnahmen. Eigentlich sollte der 75. Jahrestag mit Hunderten Gästen begangen werden. Doch wegen Corona wurde die Gedenkfeier auf 2021 verschoben – und nun abermals abgesagt.
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