Hamburg. Die Leiterin der Grundschule Fünfhausen-Warwisch verabschiedet sich nach 13 Jahren an Spitze. Was sie plant und wer Nachfolger wird.

Als Christiane Kaube die Leitung der Grundschule Fünfhausen-Warwisch im Mai 2011 übernahm, besuchten 166 Kinder die Schule am Durchdeich. Heute sind es 198 Schüler – Tendenz weiter steigend. Sie werden sich am 12. Juli bei einer Feier in der Schulaula von der 63-Jährigen verabschieden, denn Christiane Kaube geht wenige Tage darauf in den Vorruhestand. Ihr Nachfolger steht bereits fest.

Eigentlich müsste die Pädagogin noch drei Jahre arbeiten, doch Christiane Kaube hat vorgesorgt: Sie hat zwei Sabbatjahre angespart und nutzt für ein weiteres Jahr die Vorruhestandsregelung. „Ich freue mich auf den dritten Lebensabschnitt, denn ich fühle mich fit und gesund. Dafür bin ich dankbar, denn ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist“, sagt die Leiterin der Grundschule Fünfhausen-Warwisch.

Hamburg Schulen: Schulleiterin Christiane Kaube geht in den Ruhestand

Die Grundschule sei in ihrer Zeit als Leiterin „kontinuierlich gewachsen“. Seit dem Schuljahr 2023/2024 ist sie erstmals durchgehend zweizügig, zählt insgesamt zehn Klassen. „Das wird auch im kommenden Schuljahr so sein“, weiß die 63-Jährige. Für die Vorschule seien für das kommende Schuljahr noch einige wenige Plätze frei, „ansonsten ist die Anmelderunde gelaufen, sind die Klassen eins bis vier voll“. Perspektivisch könne die Dorfschule „in Richtung Dreizügigkeit wachsen“, sagt Christiane Kaube.

Bevor sie nach Fünfhausen wechselte, war Christiane Kaube „einfache“ Lehrerin. Doch auch als Schulleiterin unterrichtet sie den Nachwuchs „nach wie vor im Fach Deutsch“.

Christiane Kaube möchte gern Segeln lernen, „auf Alster oder Ostsee“

In ihrer neugewonnenen Freizeit will Christiane Kaube, die mit ihrem Mann im Oktober von Kirchwerder nach Wentorf gezogen ist, „zu einer Fotokamera greifen und Naturfotos machen“. Einen großen Garten, um den sie sich kümmern müsse, habe sie nun nicht mehr. Zudem lese sie gern – „Krimis und andere interessante, fiktive Geschichten über das Leben anderer Menschen und andere Kulturen“. Außerdem wolle sie Segeln lernen, „auf Alster oder Ostsee“.

Zuvor gehe es aber in die Bretagne, „für vier Wochen“: Mit ihrem Mann will sie sich einen kleinen Wohnwagen, „eine Knutschkugel“, für den Trip nach Frankreich leihen. „Wir reisen gern, auch an Nord- und Ostsee, mögen Camping“, sagt die Schulleiterin. Im Oktober dann der nächste Vier-Wochen-Urlaub: „Mit einer Freundin fliege ich nach Sri Lanka.“ Ihr Mann müsse dann arbeiten: „Er ist ebenfalls Lehrer, arbeitet an einer Schule in Jenfeld. Er wird aber frühestens Anfang 2026 in den Ruhestand gehen.“

Der Name des neuen Schulleiters steht bereits fest: Jan Schwensow-Könecke (51)

Das Ehepaar Kaube hat einen Sohn (24) und eine Tochter (26), die beide „längst außer Haus“ seien. Die Tochter schlägt einen ähnlichen Weg wie ihre Mutter ein, wird Sonderpädagogin.

Christiane Kaubes Stellvertreter wird auf ihren Platz rücken: Jan Schwensow-Könecke (51) aus Niedersachsen fing kurz nach Christiane Kaube an der Schule an, im Sommer 2011, ist seitdem stellvertretender Schulleiter. Die 63-Jährige sieht „ihre“ Schule in guten Händen: „Wir waren ein richtig tolles Team, haben uns super ergänzt und vertrauensvoll und effektiv zusammengearbeitet.“

Kritisch sieht die 63-Jährige die aktuelle Unterrichtsverpflichtung für Grundschullehrer

Was die Schule angeht, sei sie „wunschlos glücklich“, betont die Pädagogin: „Die Kollegen sind sehr engagiert, die Zusammenarbeit mit dem Elternrat verläuft konstruktiv.“ In ihrer Zeit wurde auf dem Schulgelände sehr viel gebaut, „die Gebäude komplett durchsaniert und erweitert“. Christiane Kaube freut sich über einen „naturnah gestalteten Schulhof mit vielen Bewegungsmöglichkeiten“.

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Kritisch sieht die 63-Jährige hingegen die aktuelle Unterrichtsverpflichtung für Grundschullehrer: Die Zahl der Unterrichtsstunden müsste ihrer Meinung nach verringert werden, „zugunsten von mehr Zeit für die Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie Beratungsgespräche mit den Eltern und Schülern“, also die Arbeit um den Unterricht herum.

„Sie wird aktuell unter großem Zeitdruck geleistet“, weiß Christiane Kaube. „Es gibt immer mehr Aufgaben für die Lehrer, aber keine ausgleichende Entlastung.“

Die Lehrerschaft hat sich in den vergangenen 13 Jahren deutlich verjüngt

Die Lehrerschaft in Fünfhausen sei heute eine nahezu komplett andere als im Mai 2011, als Christiane Kaube als Leiterin anfing: „Das liegt vor allem daran, dass viele Kollegen zwischenzeitlich pensioniert worden sind.“ Dadurch habe sich die Lehrerschaft „deutlich verjüngt“. Auch sei die Zahl der Lehrer gestiegen, „weil die Schule gewachsen ist“. Heute arbeiten in der Grundschule 16 Lehrer und eine Sozialpädagogin.