Hamburg. Tobias Gätke hat Altengammer Konfirmationsbilder aus 130 Jahren zusammengetragen. Nun werden die Namen der Abgebildeten gesucht.

Mal trugen fast alle Mädchen lange, geflochtene Zöpfe, in anderen Jahren war offenbar ein flotter Schnitt mit schulterlangem Haar angesagt. Mal dominierte Weiß bei der schicken Festtagskleidung, in einem anderen Jahrzehnt wurde mehrheitlich Schwarz getragen, gern auch mal mit einem weißen Kragen. „Es ist total spannend, was es alles auf den Aufnahmen zu entdecken gibt“, sagt Tobias Gätke, der seit Jahren Konfirmationsbilder aus Altengamme zusammenträgt.

Nicht nur über den Wandel der Mode, sondern auch über die vorherrschende Stimmung könne man einiges aus den Fotos herauslesen, meint Tobias Gätke. Während die Blicke der jungen Konfirmanden meist kontrolliert geradeaus gehen, gibt es auf dem Bild aus dem Jahr 1945 besonders viele fröhliche Gesichter zu entdecken. Eigentlich überraschend, war der Zweite Weltkrieg doch noch nicht zu Ende.

Altengamme: Ausstellung mit Konfirmationsbildern aus 130 Jahren

Mittlerweile hat Tobias Gätke einen dicken Stapel an Bildern zusammengetragen, das älteste stammt aus dem Jahr 1893. Teilweise waren sie ganz zerkratzt oder auch unscharf. Der Fotograf bearbeitete die Fotos und entwickelte sie einheitlich im glänzenden 20:30-Format. Nun sollen die abgebildeten Konfirmandinnen und Konfirmanden auch Namen bekommen. Der Wunsch sei mehrfach während der Ausstellung zum 775. Geburtstag der Kirche St. Nicolai geäußert worden, als zahlreiche Konfirmationsbilder im Haus an der Kirchenstegel 8 ausgestellt waren.

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„Es wäre auch für die kommenden Generationen interessant, die Bilder anzusehen, um Vorfahren wiederzuerkennen und die Menschen aus unserer Gemeinde in Erinnerung zu behalten“, erklärt Tobias Gätke, der selbst in Altengamme aufgewachsen ist. Nun bittet der 55-Jährige um Mithilfe aus dem Dorf: Am diesjährigen Konfirmationswochenende in Altengamme, Sonnabend, 13. April, und Sonntag, 14. April, werden die Bilder im Gemeindehaus an der Kirchenstegel ausgestellt.

Am Sonnabend, 10 bis 18 Uhr, und am Sonntag gibt es im Anschluss an den Konfirmationsgottesdienst bis 18 Uhr die Gelegenheit, die Bilder in die Hand zu nehmen, in Ruhe anzusehen, und wenn möglich Personen mit einem Post-It und dem Namen zu markieren, erklärt Tobias Gätke. Zudem würden noch Bilder verschiedener Jahrgänge fehlen: „Wer also noch Konfirmationsbilder im Familienalbum findet, die nicht gezeigt wurden, kann gern zur Vervollständigung unserer Sammlung beitragen, indem er Bilder mitbringt“, sagt Gätke.