Hamburg. Die Bergedorfer Gemeinde St. Petri und Pauli will mit einem besonderen Programm an den wahren Geist der Vorweihnachtszeit erinnern.

Vorfreude bestimmt die Adventszeit. Der frisch gebundene Kranz gehört in Bergedorf unbedingt dazu. Nadine Schleicher und Pastor Andreas Baldenius freuen sich jetzt schon auf sein helles Strahlen. Das Besondere am Kranz der Kirchengemeinde St. Petri und Pauli ist, dass er mit mehr als vier Kerzen geschmückt wird. Jeden Abend im Advent steckt ein Kind eine weitere Kerze in das Tannengrün. 24 Stück bis zum Weihnachtsabend – das Strahlen wird also groß sein.

Das Schmücken des Kranzes steht am Ende einer langen Vorbereitungs- und Vorfreudezeit. Für Nadine Schleicher, die das Programm in diesem Jahr zum ersten Mal ehrenamtlich organisiert, begann sie bereits im vergangenen Dezember. Die Plätze im Konzertprogramm sind unter den Teilnehmern sehr begehrt. Die meisten Termine werden deshalb schon zwischen dem Dezember des Vorjahres und März vergeben.

St. Petri und Pauli feiert die Adventszeit mit einem ganz besonderen Kranz

Im Bergedorfer Advent finden alljährlich zwei Welten zusammen. Draußen klingelt das Weihnachts-Karussell, drinnen lauscht man Gedichten oder lernt sich kennen. Die Adventsabende in der Kirche sind ein gern angenommener Treffpunkt für alle Menschen, die, so Pastor Baldenius, „zum Gemeindebiotop“ gehören. „Wir stellen den Rahmen, der Stadtteil gestaltet die Abende“, beschreibt er die Gemeinschaft, die an diesen Abenden in der Bergedorfer Schlossstraße zusammenkommt.

Die Kirche versucht dabei, etwas gegenzusteuern. Gegen die Verwässerung des kirchlichen Festes, das im Süßwarenregal des Supermarktes schon im September beginnt. Dadurch gehe der Adventsgedanke verloren. „Adventslieder sind voller Sehnsucht, erzählen aber noch nicht von der Erfüllung“, sagt Baldenius, für den der Advent eine Zeit ist, in der er die Sehnsucht üben will. Für Nadine Schleicher hat die Adventszeit sehr viel mit Dankbarkeit und der Freude am Geben zu tun. „Mir würde sehr viel fehlen, wenn ich diese Zeit in und mit der Kirche nicht hätte“, sagt sie.

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Wer ab dem 1. Dezember abends um 18 Uhr den Weg in die Kirche findet, für den erklingen Posaunen und Akkordeon, verschiedene Orchester und jeden Abend neue Stimmen. Das musikalische Programm, an dem viele Chöre aus Bergedorf und dem Umland mitwirken, wird durch Lesungen und Andachten ergänzt. Bei freiem Eintritt freuen sich die Organisatoren besonders über spontane Besucherinnen und Besucher, die das Angebot zur abendlichen Auszeit nutzen.

Die Kirchentür steht allen offen, der Besuch ist kostenfrei. Die Einnahmen der Kollekte spendet die Gemeinde wie jedes Jahr an die soziale Beratungsstelle Bergedorf/Billstedt. Auf diesem Weg erreicht die Gabe auch Menschen, die nicht mehr wissen, worauf sie in der Adventszeit hoffen dürfen.