Hamburg. Mit 81 Jahren hat der Theologe und Pädagoge genug vom langjährigen Ehrenamt, will sich nur noch bei einzelnen Projekten engagieren.

Nach gut 16 Jahren verabschiedet sichDirk du Pin (81) von der Vorstandsarbeit für den Verein und die Sprungbrett gGmbH. Im Jahr 2006 hatte der studierte Theologe und Pädagoge, der zuletzt die Stadtteilschule Horn geleitet hatte, den Vorsitz des früheren bezirklichen Beschäftigungsträgers übernommen. Während die Sprungbrett gGmbH mit ihren beiden Produktionsschulen inzwischen mit etwa 100 Schülern nach Mümmelmannsberg gezogen ist und an der Brookkehre weiterhin das Sozialkaufhaus „MöbelBergedorf“ betreibt, ist der vor 33 Jahren gegründete Verein Sprungbrett mindestens ebenso breit aufgestellt: „Wir haben immerhin 40 Mitarbeiter und 100 Ehrenamtliche im Verein“, sagt du Pin, der stets geeignete Fördertöpfe im Blick hatte.

Die Nachfolge ist bereits geregelt. Den Aufsichtsrat führt nun Matthias Eichhorn, ihm steht stellvertretend Marco Lohmann zur Seite. Für den dritten, nun frei gewordenen Platz im Aufsichtsrat von Sprungbrett musste schon ein bisschen gesucht werden, damit jemand ehrenamtlich eine solch vielfältige Aufgabe übernimmt. Die Wahl fiel auf Uta Keite, die nun in den Aufsichtsrat gewählt wurde. Die 56-Jährige arbeitet in der Bereichsleitung Bürgerengagement bei den Öffentlichen Bücherhallen Hamburg. „Sie koordiniert 350 Ehrenamtliche, bringt viel Berufserfahrung und gute Anregungen mit“, freut sich Vorgänger Dirk du Pin.

Betreiber von zwei Bürgerhäusern

Zu den Projekten gehören unter anderem die beiden Kinder- und Familienhilfezentren in Lohbrügge und Neuallermöhe, die den Menschen in den Quartieren bei ihrer Alltagsbewältigung helfen, Familien- und Sozialberatung anbieten, dazu eine integrierte Lerngruppe für Fünft- und Sechstklässler an der Schule Richard-Linde-Weg. Darüber hinaus gibt es das Team der Familienhebammen und die Stadtteilmütter, die in ihrer Nachbarschaft Hilfen vor allem für Zugezogene anbieten.

Außerdem betreibt Sprungbrett e.V. zwei Bürgerhäuser: Das 2007 eröffnete Mehrgenerationenhaus „brügge“ an der Leuschnerstraße sowie das KulturA an der Otto-Grot-Straße 90, wo gerade das Richtfest für einen 2,12 Millionen Euro teuren Anbau mit 255 Quadratmetern gefeiert werden konnte. „Im Juli können wir hoffentlich mit Menschen unterschiedlichster Kulturen eröffnen“, sagt Dirk du Pin. Bis dahin rechnet er damit, dass das „Haus 23“ Am Gleisdreieck in Billwerder weniger frequentiert wird.

Für einzelne Projekte steht der 81-Jährige noch zur Verfügung

Mit einer „soliden finanziellen Rücklage und guter Struktur“ gibt Dirk du Pin nun die beiden Herausforderungen ab: „Ich bin dankbar für die Zeit, das hat mich fit gehalten und gefordert“, meint der 81-Jährige, der sich künftig lieber den sechs Enkeln widmet und seinem Amt als Reinbeker SPD-Stadtverordneter. „Aber für einzelne Projekte werde ich Sprungbrett schon noch zur Seite stehen“, meint er – wird aber künftige Weichenstellungen entspannt aus der Distanz betrachten. stri