Hamburg. Am Tag der Beisetzung des Putin-Gegners in Moskau wurde am Hamburger Feenteich erneut des russischen Oppositionellen gedacht.

Am Tag der Beisetzung des Kremlkritikers Alexej Nawalny in Moskau haben auch in Hamburg Menschen Abschied von dem nur 47 Jahre alt gewordenen russischen Oppositionellen genommen.

Vor dem seit Jahresbeginn geschlossenen Generalkonsulat der Russischen Föderation am Feenteich legten sie am Freitag Blumen und Fotos Nawalnys nieder und zündeten Kerzen an. Auf dem Sockel des Zauns um das Konsulatsgebäude war der Name des Oppositionsführers zu lesen.

Vor dem ehemaligen Konsulat waren bereits am Wochenende nach der Todesnachricht Blumen, Kerzen und handgeschriebene Botschaften im Gedenken an Nawalny abgelegt, vier Tage später allerdings wieder entfernt worden. Zuletzt hatten Unbekannte auch in der Nähe des Hamburger Rathauses eine Gedenkstätte eröffnet.

Auf einem der Schilder vor dem ehemaligen russischen Generalkonsulat am Hamburger Feenteich war die Aufschrift „Navalni = tot, Putin = Mörder!“ zu lesen.
Auf einem der Schilder vor dem ehemaligen russischen Generalkonsulat am Hamburger Feenteich war die Aufschrift „Navalni = tot, Putin = Mörder!“ zu lesen. © Rabea Gruber/dpa

Festnahmen am Tag von Nawalnys Beisetzung

Nawalnys Beisetzung fand am Freitag auf dem Moskauer Borissowskoje-Friedhof statt. Tausende Menschen nahmen daran teil. Dabei kam es auch zu Protesten gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und mehreren Festnahmen.

Nawalny war am 16. Februar nach russischen Behördenangaben in einem sibirischen Straflager gestorben. Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt. Der Tod Nawalnys, der nach einem Giftanschlag trotz drohender Haft 2021 nach Russland zurückgekehrt war, hatte international Bestürzung ausgelöst. Politiker warfen Putin und seinem Justizsystem einen politischen Mord vor.