Hamburg. Der S- und U-Bahnhof Berliner Tor könnte perspektivisch zum Regionalbahnhof werden. Das geht aus der Senatsantwort auf eine schriftliche Kleine Anfrage der SPD hervor. Erste Untersuchungen, die die zuständige Behörde 2021 bei der Deutschen Bahn in Auftrag gegeben hat, hätten gezeigt, dass am Berliner Tor Regionalbahnsteige technisch möglich seien, aber „einige, teils aufwendige Umbaumaßnahmen bedingen“.
So müsste auf der Strecke nach Büchen zwischen Berliner Tor und Rothenburgsort ein zweites Gleis gebaut werden, „um den Bahnsteig in beide Fahrtrichtungen bedienen zu können“, heißt es in der Senatsantwort.
Deutsche Bahn: Regionalbahnhof würde für Entlastung sorgen
„Der S-Bahnhof Berliner Tor wird in den kommenden Jahren weiter verbessert sowie aus- und umgebaut“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktionm Ole Thorben Buschhüter. Er sieht darin eine neue Chance: „Der Bahnhof hat mehr Potenzial: Das Besondere an ihm ist, dass er aufgrund seiner Lage im Streckennetz Teilfunktionen des Hauptbahnhofs übernehmen könnte.“ Dieser sei mit täglich 500.000 Fahrgästen bereits an seiner Belastungsgrenze.
Vor allem während des anstehenden Umbaus und der Erweiterung des Hauptbahnhofs sowie des Baus des Verbindungsbahnentlastungstunnels könnte ein Regionalbahnhof Berliner Tor von großem Nutzen sein, da er es ermögliche, „trotz Gleissperrungen im Hauptbahnhof einen umfangreichen Regionalverkehr aufrechtzuerhalten“, so der Senat. Schienenersatzverkehr könnte so minimiert oder gar vermieden werden, und Fahrgäste könnten dort leicht auf U- und S-Bahn umsteigen.
Deutsche Bahn: Holstenstraße und Sternschanze im Visier
Die weiteren Ergebnisse der Untersuchung der Deutschen Bahn sollen im zweiten Halbjahr 2022 vorliegen. Davon ist auch die notwendige Totalerneuerung des Bahnhofs Berliner Tor abhängig, da die Finanzierung bislang nicht gesichert ist. „Ein Realisierungszeitraum kann daher noch nicht abgeschätzt werden.“
- HVV lockt Tester für neue Ticketfunktion mit Gratisfahrten
- U4: „Dafür muss aber die Verkehrsführung geändert werden“
- HVV zieht Erfolgsbilanz und plant Nachfolgeangebot
Auch für die Bahnhöfe Holstenstraße und Sternschanze gebe es Überlegungen, Haltestellen für Regionalzüge einzurichten, hatte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) jüngst im Abendblatt-Sommerinterview gesagt. „Wenn das ginge, wäre das noch ein echter Gewinn für die Menschen unserer Stadt.“
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Hamburg