Stockholm/Hamburg. Wertberichtigungen und davon hauptsächlich die in Moorburg hatten besondere Auswirkungen auf den Nettogewinn.

Vattenfall hat im Corona-Jahr 2020 einen geringeren Gewinn eingestrichen. Unter dem Strich stand bei dem Energieriesen aus Schweden für das abgelaufene Jahr ein Gewinn von rund 7,7 Milliarden Kronen (763 Millionen Euro), was beinahe einer Halbierung der 14,9 Milliarden Kronen des Vorjahres entsprach.

Hauptgrund für die Entwicklung waren größere Wertminderungen des erst 2015 in Betrieb gegangenen Kohlekraftwerks Moorburg in Hamburg, wie die neue Vattenfall-Chefin Anna Borg am Donnerstag sagte.

Vattenfall: 2020 ein extremes und ungewöhnliches Jahr

Der Nettoumsatz sank um fünf Prozent auf 158,8 Milliarden Kronen (15,7 Mrd Euro). Der Verwaltungsrat schlug die Auszahlung einer Dividende in Höhe von vier Milliarden Kronen an den Eigentümer des Mutterkonzerns – den schwedischen Staat – vor.

2020 sei ein extremes und ungewöhnliches Jahr gewesen – und zwar aus mehreren anderen Gründen als der Pandemie, erklärte Borg. Die Folgen der Pandemie für das Vattenfall-Geschäft hätten sich in Grenzen gehalten.

Wertberichtigungen von Moorburg Nettogewinn gedrückt

Auf dem schwedischen Heimatmarkt seien die Strompreise vielmehr wegen milden Wetters und hohen Niederschlagsmengen auf ein historisches Tief gefallen, zudem habe es teils riesige Preisunterschiede in den verschiedenen Regionen Schwedens gegeben.

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Auf den Nettogewinn hätten aber in erster Linie Wertberichtigungen und davon hauptsächlich die in Moorburg gedrückt. "Der Wertverlust von Kohlekraft ist eine natürliche Entwicklung, aber er hatte einen stark negativen Einfluss auf Vattenfalls Finanzergebnisse 2020", resümierte Borg. Am Ziel, innerhalb von einer Generation ein Leben ohne fossile Brennträger zu ermöglichen, halte man weiter fest.