Hamburg. Eine Analyse des Statistikamts hat ans Licht gebracht, welche Parteien in Hamburg bei welchen Altersgruppen beliebt sind.

SPD und CDU sind in Hamburg Parteien für ältere Leute, während sich junge Frauen vor allem Grünen und Linken zuwenden. Laut einer am Mittwoch vorgelegten Analyse des Statistikamts Nord erhielten SPD und CDU bei der Bürgerschaftswahl am 23. Februar in der obersten Altersgruppe die höchste Zustimmung.

Bei den 70-Jährigen und Älteren lag ihr Anteil demnach bei der SPD bei 62,7 Prozent – während es bei den 18- bis 24-Jährigen nur rund 25 Prozent waren. Bei der CDU wiederum lag der Anteil der Senioren bei 17,1 Prozent – während etwa der Anteil junger Frauen zwischen 16 und 17 Jahren den Statistikern zufolge bei nur 4,7 Prozent lag.

Bürgerschaftswahl: Zuwächse bei den 16- und 17-Jährigen

Während die SPD allein bei den Senioren Stimmzuwächse verzeichnen konnte, machte die CDU in dieser Altersgruppe mit minus acht Punkten die größten Verluste gegenüber der Bürgerschaftswahl 2015. Die Wahlbeteiligung kletterte im Vergleich zu 2015 um 6,5 Punkte auf 63 Prozent – wobei Männer ab 70 Jahren mit 68,9 Prozent am häufigsten zur Wahl gingen. Deutliche Zuwächse gab es bei den 16 und 17 Jahre alten Jugendlichen (plus 11,1 Punkte) und bei den 18 bis 24 Jahre alten Frauen (plus 13,7 Punkte).

SPD und Grüne bilden in der Hansestadt seit 2015 eine gemeinsame Regierung. Bei der Bürgerschaftswahl im Februar war die SPD trotz Verlusten mit 39,2 Prozent erneut stärkste Kraft geworden. Die Grünen konnten mit 24,2 Prozent ihr Ergebnis von 2015 fast verdoppeln. Die CDU stürzte mit 11,2 Prozent auf ihre historisch schlechtestes Ergebnis ab, die FDP flog mit 4,9 Prozent sogar ganz aus der Bürgerschaft. Die AfD schaffte mit 5,3 Prozent knapp den Wiedereinzug ins Parlament, während die Linke auf 9,1 Prozent zulegen konnte.

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Hamburg: Junge Frauen wählten vor allem die Grünen

Die Grünen fanden bei den unter 35-Jährigen die größte Zustimmung, was aber vor allem am Wahlverhalten junger Frauen gelegen habe. So machten 38,7 Prozent der 18- bis 24 Jahre alten Frauen ihre Kreuze bei den Grünen, während es bei den Männern nur 29,4 Prozent gewesen seien. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Linken, die bei den Senioren mit 3,4 Prozent eine geringe Zustimmung erfahren haben, dafür aber mit 15,0 Prozent am besten bei 18- bis 24-jährigen Frauen punkten konnten.

Die an der Fünfprozenthürde gescheiterte FDP hatten mehr Männer als Frauen unterstützt. Ähnlich verhält es sich bei der AfD, die bei der Gruppe der 45- bis 59-jährigen Männern den größten Zuspruch erfahren hat - während sie bei den Frauen in allen Altersklassen Federn lassen musste.