Hamburg. Polizei analysiert Verschwinden von 350 Menschen neu. Suche soll effizienter werden. Scharfe Kritik von Ermittlern an Mängeln.

Auf der Internetseite der Hamburger Polizei gibt es unter „Vermisste Personen“ gerade einmal zwei Einträge: Gesucht werden ein 76 Jahre alter Rentner aus Wandsbek und ein 35-jähriger Mann aus Langenhorn, beide seit Kurzem spurlos verschwunden. Für die Ermittler zwei zu klärende Schicksale – aber eine kleine Aufgabe im Vergleich zu den 350 weiteren ungelösten Vermisstenfällen, von denen nun im Präsidium die Rede ist. Die über Jahre und teils Jahrzehnte nicht bearbeitet und sträflich vergessen wurden, wie mehrere Ermittler sagen.

Eine Arbeitsgruppe hat den Bestand der Altfälle gesichtet. Die Beamten sollen dafür sorgen, dass die Abläufe bei der Polizei verbessert werden und die Angehörigen von Vermissten Klarheit finden. Bei den betroffenen Vermissten soll es sich nahezu ausschließlich um Erwachsene handeln. Dies hängt laut Beamten auch mit der Schnelligkeit in solchen Fällen zusammen.