Hamburg. Es gibt keine Ermittlungen gegen Steven Baack in der Cold-Cases-Affäre. Die LKA-Führung gerät dagegen weiter in Bedrängnis.

Es waren Vorwürfe mit politischem Sprengstoff, über die Generalstaatsanwalt Jörg Fröhlich entscheiden musste: Nach einem Debakel vor Gericht im Falle eines vor 38 Jahren versuchten Mordes sprachen die Vorsitzende Richterin und eine Prüfgruppe der Polizei von möglichen Straftaten und möglichen „verbotenen Ermittlungsmethoden“ der Abteilung „Cold Cases“ für ungelöste Mordfälle. Auch eine absichtliche Falschverdächtigung des Angeklagten Frank S. stand im Raum. Nun wird der abgesetzte Soko-Chef Steven Baack aber teilweise entlastet.

Nach Abendblatt-Informationen will die Staatsanwaltschaft am Freitag bekannt geben, dass keine strafrechtlichen Ermittlungen gegen Baack aufgenommen werden. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft wollte dies auf Anfrage nicht kommentieren – sie verwies aber darauf, dass „die Vorwürfe über Monate und mithilfe aller zur Verfügung stehenden Dokumente geprüft wurden“. Nach der Entscheidung läuft weiterhin ein Disziplinarverfahren gegen Baack. Gleichzeitig geraten jedoch auch seine Vorgesetzten bei der Polizei und vor allem der LKA-Chef Frank-Martin Heise weiter in Bedrängnis.