Hamburg. Die Kosten steigen massiv, aber Bürgermeister Tschentscher drosselt eine Fahrpreiserhöhung. Grüne stellen das Tarifsystem infrage.

Bevor er in den Sommerurlaub aufbricht, setzt Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ein Zeichen: Die Erhöhung der Ticketpreise im HVV soll auf 1,8 Prozent gekappt werden – damit steht auch eine neue Grundsatzdebatte über die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg bevor. Während Teile der Opposition sogar für eine Senkung der Fahrpreise eintreten, um ein Zeichen für umweltfreundliche Mobilität zu setzen, sind ausgerechnet die Grünen deutlich vorsichtiger.

Ein Überbietungswettbewerb, wer die günstigsten Fahrpreise fordert, wäre falsch, sagte Martin Bill, der verkehrspolitische Sprecher der Grünen in der Bürgerschaft, dem Abendblatt. „Es geht darum, gezielt bestimmte Gruppen zu entlasten und die Kosten sinnvoll zu verteilen.“ Dabei sei die generelle Tarifstruktur zu hinterfragen. „Es ist etwa kaum nachzuvollziehen, warum eine Fahrt von Barmbek in die City im Einzelfall genauso teuer ist wie eine Fahrt aus Randstadtteilen“, so Bill.