Hamburg. Serie zur Wahl am 26. Mai: Am Mega-Wohngebiet Oberbillwerder scheiden sich im Südosten Hamburgs die politischen Geister.

Mit 25 zu 20 Sitzen hat Rot-Grün bei den Wahlen 2014 gegen CDU, Linkspartei und AfD eine klare, rechnerische Mehrheit in Bergedorf errungen. Doch anders als in anderen Bezirken sind im Süd-Osten Koalitionen verpönt: Der Begriff „Bergedorfer Verhältnisse“ hat sich längst zum geflügelten Wort – oder Ärgernis – entwickelt.

In der Bezirksversammlung wird häufig mit wechselnden Mehrheiten entschieden, stimmen etwa fraktionsübergreifend CDU und Linke gegen die Mehrheit, schließen sich AfD-Abgeordnete auch mal den Grünen an. Einzig zur Wahl der jeweiligen Bezirksamtsleiter im Sechs-Jahres-Rhythmus wird schriftlich fixiert, in welchen Punkten die SPD den Unterstützern entgegenkommt. Dass die Grünen auf diesem Weg der Entwicklung Ochsenwerders und den Ergebnissen einer Stadtteilwerkstatt mit breiter Bürgerbeteiligung ein Stoppschild in den Weg gestellt haben, sorgt für lang anhalten Ärger gerade in den Vier- und Marschlanden.