Hamburg. In diesem Teil geht es um die idyllischen Walddörfer ebenso wie um dicht bebaute Quartiere in Jenfeld oder Eilbek.

Kein anderer Stadtbezirk in Hamburg ist so tief gespalten wie Wandsbek mit seinen 435.200 Einwohnern. Der bevölkerungsreichste Bezirk der Hansestadt ist fast so groß wie Duisburg. Nur hübscher, wenn man in den wohlhabenden, an Villen reichen Walddörfern im Norden wohnt und nicht in den armen, südlichen Vierteln wie Jenfeld. Während die einen darin Vielfalt sehen, sorgt sich der Hamburger Sozialverband Deutschland darum, dass Bezirke wie Wandsbek weiter auseinander driften. Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD), fordert deshalb mehr Quartiersarbeit. „Das betrifft die Kinder- und Jugendarbeit genauso wie die Hilfe für Senioren oder auch eine gute Beratung rund um die Themen Job, Miete, Rente und andere soziale Fragen.“

Die rot-grüne Wandsbeker Koalition hat das Problem seit Langem auf der Agenda. So soll das Haus der Jugend Tegelsbarg (Hummelsbüttel) zu einem sozialen Zentrum im Quartier entwickelt und das Jugendzentrum Großlohe neu gebaut werden. Stadtteilarbeit, Mobilität, Stadtgrün und Naturschutz – das sind momentan die großen Themen in jenem Bezirk, in dem der Literat und Schöpfer des Liedes „Der Mond ist aufgegangen“, Matthias Claudius, zwischen 1771 und 1775 als Redakteur bei der Zeitung „Wandsbecker Bothe“ arbeitete. Das beherrschende Thema in Wandsbek der Gegenwart, darin sind sich alle einig, ist der boomende Wohnungsbau.