Hamburg. Ehemalige Mitschüler und Bekannte aus Bad Bramstedt erinnern sich. Schon damals zeichnete er am liebsten.

Fast 14 Jahre seines Lebens hat Karl Lagerfeld in Bad Bramstedt verbracht. Der französische Fernsehsender France 2 produzierte 2016 eine Dokumentation über den Modezar aus Paris und drehte einen Tag lang im Hagener Haus von Elfriede von Jouanne und in Bad Bramstedt mehrere Sequenzen für den 90-minütigen Beitrag. Elfriede von Jouanne, Mitinhaberin des Bad Bramstedter Einrichtungshauses, kannte Lagerfeld persönlich und hatte mehr als 13 Jahre intensiven Schriftwechsel mit ihm. Sie ist die Großnichte von Lagerfelds einstiger Kinderfrau Martha Bünz.

Zu den anwesenden Zeitzeugen gehörten bei den Dreharbeiten neben Jouanne Lagerfelds ehemaliger Mitschüler Hans-Joachim Bronisch sowie seine Spielkameraden Karl Wagner und Sylvia Jahrke. Bronisch, der in der Schule eine Bank vor Lagerfeld saß, erinnerte sich noch an manche Episode mit Karl Otto, wie er damals genannt werden wollte; sein Spitzname war „Muhle“: Als einmal die Zeugniszensuren in Musik vergeben wurden, durften die Schüler statt einer Gesangsprobe Noten beschreiben. Hier half Karls Banknachbar Peter Bendixen, später Professor für Kultur- und Bildungsmanagement an der Hamburger Universität, sodass es bei Lagerfeld für eine Drei reichte.