Die Weltwirtschaft wachse stärker als zuvor, und davon werde die Hansestadt als “Tor zur Welt“ profitieren, sagte Stefan Knoll, Sprecher der Hamburg-Geschäftsleitung, auf dem Neujahrsempfang des Instituts.

Hamburg. In der Metropolregion Hamburg geht die Deutsche Bank mit Zuversicht in das neue Jahr. Die Weltwirtschaft wachse stärker als zuvor, und davon werde die Hansestadt als „Tor zur Welt“ profitieren, sagte Stefan Knoll, Sprecher der Hamburg-Geschäftsleitung, auf dem Neujahrsempfang des Instituts. Rund 600 Gäste waren gekommen, darunter der Kaffeeunternehmer Albert Darboven, Ex-Wirtschaftssenator Ian Karan, Michael Göring, der Vorstandsvorsitzende der „Zeit“-Stiftung, sowie der frühere Lufthansa-Chef und aktuelle Aufsichtsratschef von Hapag-Lloyd, Jürgen Weber. Aus feuerpolizeilichen Gründen fand der Empfang erstmals nicht im Bankgebäude, sondern direkt gegenüber im historischen Börsensaal der Handelskammer statt.

Auch wenn die etablierten westlichen Industriestaaten – wie die USA – in diesem Jahr einen größeren Beitrag zum globalen Wirtschaftsaufschwung leisteten als die Schwellenländer, wäre es ein Fehler, Länder wie China und Indien zu unterschätzen, sagte Jürgen Fitschen, Co-Konzernchef der Deutschen Bank. So habe die chinesische Regierung im zurückliegenden Jahr beschlossen, für die weitere Entwicklung der Volksrepublik stärker als bisher auf die „Freiheit der Märkte“ zu setzen. Dies berge große Potenziale, so Fitschen, während man sich in Europa für immer mehr Regulierung entscheide.

Den Aufbau einer europäischen Bankenunion sieht Fitschen als Wagnis: „Wenn dieser Prozess nicht erfolgreich verläuft, werden wir alle leiden.“ So müsse sich zeigen, ob es den Banken nach den anstehenden Bilanztests möglich sein werde, eventuelle Kapitallücken zu füllen. Insgesamt zeigte sich Fitschen mit Blick auf die Bankenunion aber zuversichtlich: „Ich bin überzeugt davon, dass all dies gelingen kann.“

Sorgen macht dem Topmanager jedoch, dass in Europa auch heute, fast 100 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, immer wieder nationalistische Äußerungen von Entscheidungsträgern zu hören sind: „Wir müssen aufpassen, dass uns nicht Populismus daran hindert, vernünftige Entscheidungen zu treffen.“ Ein gemeinsames europäisches Verständnis sei dringend vonnöten.